Mönche geben Stiftsgebäude in Fiecht auf

Die Benediktiner von St. Georgenberg-Fiecht wollen das Stiftsgebäude in Fiecht in den nächsten zwei Jahren aufgeben. Die Mönchsgemeinschaft hat beschlossen, zum Ursprungskloster auf den St. Georgenberg zu übersiedeln.

Als Gründe für die Entscheidung nannte der derzeitige Prior und Administrator des Stifts Pater Raphael Gebauer personelle und finanzielle Gründe. Man könne nicht mehr zwei Häuser kostendeckend nutzen und bewirtschaften.

Stift Fiecht

Hermann Hammer

Das Stiftsgebäude in Fiecht soll aufgegeben werden

Das Stiftsgebäude in Fiecht wolle man veräußern oder durch ein Baurechtsverfahren einer neuen Verwendung zuführen. Wichtig sei, so Pater Raphael, dass die Baulast nicht bei der Gemeinschaft bleibe.

Stift Fiecht

Hermann Hammer

Zukünftig werden die 13 Mönche am Georgenberg leben

Bergkloster im Karwendel

Während das Kloster Fiecht im Vomper Ortsteil Fiecht im Inntal liegt, liegt der Georgenberg wenige Kilometer entfernt im Stallental im Karwendelgebirge, das Kloster ist nur über eine alte Brücke erreichbar, die über eine Schlucht führt.

Wie die Kirche übergeben werden könne, müsse mit der Diözese Innsbruck überlegt und verhandelt werden, denn es gebe da auch noch die Pfarre Fiecht. Die Entscheidung habe man nach einem längeren Entscheidungsprozess gefällt. Alle Liegenschaften aus Landwirtschaft und Forst würden aber beim Kloster St. Georgenberg verbleiben, betonte Pater Raphael im Gespräch mit dem ORF Tirol.

Hohe Brücke beim Georgenberg

Hermann Hammer

Die Hohe Brücke ist praktisch der einzige Zugang zum Kloster auf dem Georgenberg

Das Land Tirol kündigte an, sich mit dem Orden und der Marktgemeinde Vomp Gedanken über eine mögliche Nachnutzung zu machen. Ein Kaufangebot wird es aber wahrscheinlich nicht geben.

Bedauern und Verständnis bei der Diözese

Bei der Diözese Innsbruck bedauert man einerseits die Entscheidung der Benediktinermönche, äußert aber auch Verständnis für die Entscheidung. Das sei ein weiteres Zeichen für die großen Veränderungen und Umbrüche, vor denen die Kirche stehe.

Man sei dankbar, dass die Zukunft der Wallfahrt auf den Georgenberg gesichert sei und durch die Übersiedlung der Gemeinschaft in das Ursprungskloster sogar eine Aufwertung erfahre. Damit knüpften die Benediktiner an das Jahr 1138 an, an dem die Abtei auf dem Georgenberg gegründet worden ist.

Diözese will weitere kirchliche Nutzung

Der Administrator der Diözese Innsbruck, Jakob Bürgler sagt, der Diözese Innsbruck sei es ein großes Anliegen, dass die Pfarre Fiecht erhalten bleibt und die Stiftskirche sowie die pfarrlichen Räume auch in Zukunft als kirchliche Orte des Feierns und der Begegnung zur Verfügung stehen. Diesbezüglich stehe man in engem Kontakt mit den Benediktinern und werde in den kommenden zwei Jahren gemeinsam an einer tragfähigen Lösung arbeiten.

Man danke den Benediktinern für ihr vielfältiges pastorales und soziales Wirken in der Diözese Innsbruck und darüber hinaus. Das Stift sei ein Ort der Einkehr für viele Menschen, in den vergangenen Jahrzehnten vor allem für viele Jugendliche. Über das Wirken in der Pfarre hinaus seien von den Benediktinern immer wieder wertvolle Impulse für das Glaubensleben in Tirol ausgegangen. Auch im kulturellen Bereich habe sich das Stift einen Namen gemacht.

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