Firmenpleiten nehmen wieder zu

Im ersten Halbjahr 2016 hat die Zahl der Pleiten in Tirol weiter zugenommen. Gegenüber dem Vorjahr registriert der Kreditschutzverband von 1870 ein Plus von 20 Prozent. Dramatisch sehen die Experten die Lage dennoch nicht.

Im ersten Halbjahr 2016 hat es in Tirol 154 Firmeninsolvenzen gegeben. Das entspricht einer Zunahme von 20,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres. Österreichweit stieg die Zahl der Insolvenzen um 4,7 Prozent.

Anstieg immer noch unter 10 Jahresdurchschnitt

Für den markanten Anstieg in Tirol gibt es Gründe. „Aufgrund der extrem niedrigen Insolvenzzahlen im Jahr 2015 gibt es heuer einen Nachholeffekt“, erklärt Klaus Schaller, Leiter der KSV Niederlassung in Tirol. Die 154 Pleiten stellten im langjährigen Vergleich keinen besonderen Wert dar. Die Zahl der Betriebe in finanziellen Turbulenzen liege immer noch deutlich unter dem Durchschnitt im Zehn-Jahres-Vergleich.

Betroffen vor allem Kleinunternehmen

Betroffen von den Insolvenzen sind großteils Klein- und Kleinstunternehmen in der Hausmeister- und Reinigungsbranche sowie am Bausektor. Die Zahl der betroffenen Mitarbeiter halte sich in Grenzen. Pleiten mit vielen betroffenen Dienstnehmern seien bisher in diesem Jahr ausgeblieben. Weiters erfolgte in Tirol im Zuge des gerichtlichen Insolvenzverfahrens bei zwei der fünf größten Pleiten (E. Bernhard GmbH und Elektro Margreiter GmbH) im heurigen ersten Halbjahr eine Sanierung der Unternehmen. Das heißt, dass die Firmen ohne Schuldenbelastung neu durchstarten können, die Arbeitsplätze erhalten bleiben, wenn die mit den Gläubigern vereinbarten Raten erfüllen werden.

KSV sieht Wirtschaft stabil

Klaus Schaller fasst zusammen: „Aus dem Anstieg der Pleiten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in Tirol abzuleiten, ist verfehlt. Vielmehr sind die Ergebnisse der Tiroler Betriebe stabil. Der Export läuft gut und das Gewerbe und der Tourismussektor liefern ansprechende Ergebnisse.“

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