Neun Plätze, neun Schätze: Wolfsklamm

Österreich sucht wieder die schönsten Plätzen des Landes. Die wildromantische Wolfsklamm gilt als besonderes Naturjuwel. Das Tosen des Stanser Baches und schwankende Brücken machen eine Wanderung zum Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst.

Die Wolfsklamm befindet sich am Rand des Karwendelgebirges bei Stans im Bezirk Schwaz im Tiroler Unterland. Der Stanser Bach hat sich dort über tausende von Jahren eine tiefe Schlucht gegraben. Wenn man die Wolfsklamm kennenlernen will, muss man 354 Stufen erklimmen und über Steige und Holzbrücken marschieren.

Wolfsklamm

ORF/Robert Engl

Wandern über Brücken und Stege

Bereits seit über 115 Jahren ist die Wolfsklamm ein bekanntes Ausflugsziel. Ganz genau am 11. August 1901 ist die Wolfsklamm als „Perle des Tiroler Unterlandes“ eingeweiht worden. In der sogenannten Alpenpost stand damals geschrieben: „Selbst Damen und Kinder können vollkommen gefahrlos sich dem romantischen Eindruck überlassen“.

Wolfsklamm

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Traumhaftes Spiel der Farben

Wolfsklamm

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Nicht nur Schnecken fühlen sich hier wohl

Große Feuchtigkeit in der Schlucht

Über einen Steig kann jeder durchschnittliche Wanderer mit guten Schuhen durch die Wolfsklamm wandern. Die Brücken und die imposante Steiganlagen führen direkt über die türkisgrünen Wasserbecken des frischen Bergbachs. Im Sommer ist es auch an heißen Tagen kühl und angenehm. An regnerischen Tagen lohnt sich der Klammbesuch ebenfalls. Die Luftfeuchtigkeit in der Schlucht ist ohnehin sehr hoch.

Wolfsklamm

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Jedes Jahr müssen Brücken ausgebessert werdeb

Heftige Gewitter, Hochwasser und Lawinen haben die Brücken und Stege in der Klamm immer wieder zerstört. Überall sieht man die Naturgewalt des Wassers, immer wieder muss der Klammsteig ausgebessert werden. So auch jedes Jahr nach der Schneeschmelze.

Wolfsklamm

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Der Beginn der Klamm

Oberhalb der Klamm kann man das Felsenkloster St. Georgenberg besuchen. Hier befindet man sich bereits im Naturschutzgebiet Alpenpark Karwendel. Kurz bevor man das Felsenkloster erreicht, wandert man über die denkmalgeschützte „Hohe Brücke“.

Stift thront über der Klamm

St. Georgenberg ist der älteste Wallfahrtsort in Tirol und freut sich auch über viel „weltlichen Besuch“. Das Kloster St. Georgenberg entstand aus einer Einsiedelei, die bereits im Jahr 950 nach Christus zum ersten Mal schriftlich erwähnt wird. Die Legende sagt, ein Graf Rathold aus dem bayerischen Aibling hat damals die „schauderhafte Schlucht des Stanser Baches“ ausgewählt, um dort auf einem hundert Meter hoch ragenden, von Bächen umspülten Felsen eine kärgliche Klause zu bauen und als Eremit „völlig abgeschieden von der Welt den Werken der Frömmigkeit zu leben“.

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Blick auf das Kloster

Der Name der Klamm kommt angeblich von den Wölfen, die dort gelebt haben sollen. Dazu gibt es allerdings widersprüchliche Angaben. Fest steht: Heute gibt es keine Wölfe mehr in der Tiroler Klamm.

Katharina Kramer; tirol.ORF.at