Reges Interesse bei „Pint of Science“

In lockerer Lokalatmosphäre konnten Tiroler Forscher diese Woche Interessierten bei „Pint of Science“, einem Glas Wissenschaft, ihre Forschungsgebiete näherbringen. Die Idee dazu wurde 2012 in London geboren, heuer beteiligten sich über 60 Städte.

Die Idee zu „Pint of Science“ hatten zwei Wissenschafter des Imperial College London vor vier Jahren. Zum ersten Mal fand die Veranstaltung 2013 in 15 Pubs in Großbritannien statt. Heuer beteiligten sich neben Österreich noch neun weitere Länder. In Innsbruck wurde der Schwerpunkt auf die drei Themengebiete „Unglaublich, das menschliche Gehirn“, „Die Wunder des menschlichen Körpers“ und „Von Atomen bis zu Galaxien“ gelegt.

Bierglas vor Hintergrund des Orionnebels

Public Domain/ORF

Der Orionnebel bei einem Glas Bier

Entspannte, beinahe heimelige war die Atmosphäre im Bierlokal „Tribaun“ in der Innsbrucker Museumstraße. Rund 60 Wissenschaftshungrige wollten sich die beiden Vorträge mit den Titeln „Ka Schmäh! - Wie erforscht man Humor und Lachen?“ sowie „Alle tun es... aber warum? Schlaf aus der Sicht eines Biologen“ nicht entgehen lassen. Das Publikum bestand aus beinahe allen Altersgruppen, Studenten trafen auf „Normalbürger“.

Festival „Pint fo Science“

Ein Glas Wissenschaft -
Unter dem Motto „Pint of Science“ findet in 60 Städten auf der ganzen Welt ein einfallsreiches Wissenschaftsfestival statt.
Dabei halten Wissenschaftler Vorträge - aber nicht wie üblich auf der Uni oder bei Kongressen, sondern in Bars und Pubs.
Mit Innsbruck macht heuer zum ersten Mal auch eine österreichische Stadt mit.
Drei Tage lang gibts in Innsbruck zum Bier in der Bar auch Wissenschaft serviert.

Überrascht vom breiten Interesse

„Studenten sind auch nicht die erste Zielgruppe des ‚Pint of Science‘“, erklärte Kathrin Kähler vom Institut für Pharmakologie der Universität Innsbruck und Mitglied des Organisationsteams der APA. Durch dieses Projekt solle die Forschung in Innsbruck greifbarer und der „breiten Masse“ präsentiert werden. Sie sei überrascht, dass am ersten Abend so viele Leute gekommen sind, meinte Kähler. Auch für Dienstagabend sei man bereits ausgebucht.

Auf reges Interesse stieß dann das von Ursula Beermann vom Fachbereich für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik der Universität Innsbruck Dargebotene zu Humor und Lachen. Sie machte unter anderem klar, dass „echtes“ Lächeln oder Lachen von „unechtem“ durchaus unterschieden werden könne. In punkto „Lachen und Gesundheit“ hatte Beermann indes eine schnörkellose Botschaft parat: Lachen sei zwar positiv für das Wohlbefinden, aber: „Wenn Sie krank sind, dann nicht nur lachen, sondern auch zum Arzt gehen.“

Wissbegieriges Publikum

Beim Vortrag von Thomas Fenzl vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Uni Innsbruck drehte sich dann alles um den Schlaf. Er räumte unter anderem mit dem Vorurteil auf, dass alte Menschen nicht mehr einen solch erholsamen Schlaf finden würden wie jüngere. Eine neue Studie widerlege das. Die ältere Generation schlafe nur anders. „Der Schlaf passt sich dem Alter an“, erklärte Fenzl. Auch auf den massiven Einfluss des Schlafes auf unsere Verhaltensweisen anhand des Zusammenspiels zwischen Schlaf und der Entstehung von Angsterkrankungen nahm der Wissenschafter Bezug. Die Fragen des Publikum schienen nach dem Vortrag Fenzls jedenfalls kein Ende zu nehmen.

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