Strenges Urteil nach Raub für 25-Jährige

Zu zwei Jahren unbedingter Haft ist am Montag eine 25-Jährige am Landesgericht Innsbruck wegen Raubes und versuchter Nötigung verurteilt worden. Die Frau konnte das Urteil zuerst nicht fassen, ihr Verteidiger legte Berufung ein.

Die Frau soll im September 2015 ein Wettlokal in Lienz überfallen, ausgeraubt und die Angestellte gewürgt haben Raubüberfall in Lienz rasch geklärt. Die Angeklagte verteidigte sich am Montag vor Gericht damit, dass sie an einem Computer im Wettlokal 1.800 Euro gewonnen habe. Die dortige Kellnerin habe ihr das nicht geglaubt und sie mit lediglich 50 Euro nach Hause geschickt. Da sei sie zurück und habe der Kellnerin Gewalt angetan.

Opfer mit den Haaren gewürgt

Dass sie ihr Opfer mit dessen eigenen langen Haaren gewürgt habe, sieht sie nicht so. Die Bilder aus der Überwachungskamera sprechen eine andere Sprache, sagt die Richterin. Da sei das Würgen ganz genau zu sehen. Mit rund 2.800 Euro suchte die Angeklagte nach eigenen Angaben das Weite und drohte ihrem Opfer dabei noch verbal.

Der damalige Betreiber des Wettlokals ist derzeit selbst in Haft. Vor Gericht sagte er, die Angeklagte habe das Geld, das sie gewonnen habe, immer bekommen. Gegenüber dem Gericht gestand die Angeklagte ein, spielsüchtig zu sein und 40.000 bis 50.000 Euro Schulden zu haben. Seit Oktober sei sie aber in Therapie. Im Rahmen eines Schuldentilgungsverfahrens zahle sie halbjährlich 1.500 Euro zurück.

Tränen nach dem Urteilsspruch

Das Urteil über zwei Jahre unbedingte Haft konnte sie zuerst nicht fassen. Mit Tränen in den Augen kam sie nach einem kurzen Gespräch mit ihrem Verteidiger in den Gerichtssaal zurück. Er legte Berufung ein, die Staatsanwaltschaft kündigte daraufhin Strafberufung an. Die Richterin erklärte, man könne einem anderen Menschen nicht einfach so Gewalt antun. Das Opfer sei traumatisiert, habe seinen Job nach dem Überfall sofort gekündigt und sei in seine Heimat Serbien zurück gekehrt.