Ehrgeiziges Projekt: „Rettet die Schupf’n“

„Rettet die Schupf’n“ heißt eine ungewöhnliche Aktion in Obertilliach in Osttirol. Seit Jahrhunderten prägen dort sogenannte Heuschupfen das Landschaftsbild. Weil sie aber kein Bauer mehr benötigt, verschwinden sie mehr und mehr von den Feldern.

Die Heuschupfen sind Boten aus einer alten Zeit, in der das Heu noch mühsam per Hand oder mit dem Pferd eingebracht werden musste. Nun verschönern sie das Landschaftsbild in den Obertilliacher Feldern.

„Rettet die Schupf’n“

Für die Initiatoren des Projekts gilt es, Überzeugungsarbeit zu leisten und finanzielle Mittel aufzubringen, um das Kulturgut zu erhalten.

Verein zur Rettung der Schupfen

Doch die über 200 Jahre alten Heuschupfen behindern heute eher die moderne Landwirtschaft, werden abgerissen oder brechen zusammen. Das stört Hans Ganner und Josef Lugger, die nun einen eigenen Verein zur Rettung der Schupfen gründeten. Mit verschiedenen Aktionen, Spenden und Förderanträgen versuchen sie zu retten, was zu retten ist und die Bauern davon zu überzeugen, dass mit dem Abriss Unwiederbringliches verloren geht.

Heuschuppen Obertilliach

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Heuarbeit war einst Knochenarbeit - die Schupfen auf den Feldern dienten als Lagerstätten

So mancher Schupfen soll renoviert oder wieder aufgebaut werden, nur fehlen das Geld und teilweise das Verständnis dafür. Deshalb heißt es für die Initiatoren, die Landwirte von dem Projekt zu überzeugen und ihnen bei der Renovierung finanziell unter die Arme zu greifen.

Heuschuppen Obertilliach

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Einmal wöchentlich leuchten die Schupfen

Überzeugungsarbeit mit LEDs

Als sichtbares Zeichen griffen die Vereinsgründer zu einem ungewöhnlichen Mittel. Von einer Elektrofirma gesponsert werden die alten Schupfen jeden Mittwochabend mit LEDs beleuchtet. Als längerfristige Absicherung ist es notwendig, eine neue Nutzung für die alten Heuschupfen zu finden. Es sind also gute Ideen gefragt, um die Schupfen von Obertilliach zu retten.