VS Itter: Pilotprojekt zu sanftem Schulstart

Eine bessere Vernetzung zwischen Kindergärten und Volksschulen ist das Ziel eines Pilotprojekts, das das Bildungsministerium vor einem Jahr gestartet hat. In Tirol nehmen die Volksschule Innere Stadt in Innsbruck und die Volksschule Itter an dem Projekt teil.

Nächstes Jahr werden vom Kindergarten in Itter elf Buben und Mädchen in die Schule wechseln. Um den Umstieg zu erleichtern, findet seit einem Jahr ein reger Austausch mit der Volksschule statt. Zwei Mal pro Woche nehmen Kindergartenkinder am Unterricht in der Volksschule teil. Gemeinsam mit den Schulkindern wird gelernt, gelesen und gespielt. Lehrpersonen und künftige Schülerinnen und Schüler sollen sich kennenlernen.

Sanfter Übergang bringt Kindern Sicherheit

„Wir merken es besonders zu Schulbeginn, wenn die Erstklässler die ersten Tagen in der Schule sind. Sie haben schon sehr viele Sicherheiten und die Zeit vor Schulbeginn wurde gut genutzt“, sagt Volksschuldirektor Andreas Wurzrainer.

Kinder Volksschule Itter

ORF

Zwei Mal wöchentlich nehmen die Kindergartenkinder am Unterricht teil

Schulangst sei beim heurigen Schulstart so gut wie kein Thema gewesen, erzählt Lehrerin Kathrin Stöckl: „Ich habe es sehr positiv erlebt, der Einstieg war sehr fein. Die Kinder hatten ganz wenig Schulangst und wussten, was auf sie zukommt.“ Den Kindern mache der Austausch Spaß erzählt die Mutter einer Erstklässlerin. „Die Kindergartenkinder haben die Möglichkeit, etwas zu lernen.“ Viele Kinder seien bereits im Kindergarten neugierig auf Buchstaben und Zahlen.

Reger Austausch auf allen Ebenen

Nicht nur die Kinder aus Volksschule und Kindergarten tauschen sich im Zuge des Pilotversuchs aus, sondern auch die Pädagoginnen und Pädagogen. Der Austausch zwischen den beiden Bildungseinrichtungen sei sinnvoll. Bedenken von Kritikern, wonach Lehrer den Schülern möglicherweise mit Vorbehalten oder vorgefertigten Meinungen begegnen könnten, Stichwort Stigmatisierung, teilt die Pädagogin nicht

Für Volksschuldirektor Andreas Wurzrainer ist der Pilotversuch sehr positiv. Einige rechtliche Fragen, etwa über den Datenaustausch zwischen Kindergarten und Volksschule, müssten noch geklärt werden. Nächsten Herbst möchte das Bildungsministerium die Vernetzung zwischen den beiden Bildungseinrichtungen von den 35 Pilotstandorten auf ganz Österreich ausweiten.

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