Tödlicher Lawinenunfall auf Birgitzköpfl

Auf dem Birgitzköpfl (Bezirk Innsbruck-Land) hat Sonntagmittag unterhalb der Lawinenverbauung eine Lawine eine Gruppe Wintersportler mitgerissen. Eine 33-jährige Spanierin erlitt dabei tödliche Verletzungen.

Innerhalb weniger Minuten gingen Sonntagmittag in Axamer Lizum und auf dem Birgitzköpfl zwei Lawinen ab. Während der Lawinenabgang in Axamer Lizum ein glimpfliches Ende fand, kam bei dem Lawinenabgang auf dem Birgitzköpfl eine Person ums Leben.

Lawine Birgitzköpfl

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Das Schneebrett löste sich unterhalb der Lawinenverbauung

Eine vierköpfige Gruppe - bestehend aus einer 33-jährigen Spanierin, ihrem ebenfalls 33 Jahre alten Lebensgefährten aus Irland sowie zwei 29 Jahre alten Frauen aus Polen und Bulgarien - war gegen Mittag auf Skiern bzw. mit Snowboards in ungesichertem Gelände auf 2.050 Meter südlich der Birgitzköpfl-Hütte in einen etwa 35 Grad steilen Hang eingefahren. Die vier wollten diesen unterhalb einer Lawinenverbauung in Richtung Axamer Lizum queren, teilte die Alpinpolizei Axams auf APA-Nachfrage mit. Dabei löste sich oberhalb der Gruppe ein Schneebrett und riss den Mann und zwei Frauen rund 150 Meter weit mit.

Frau verstarb an Unfallstelle

Beide Frauen wurden dabei komplett verschüttet, bei einer der beiden waren nur noch Kopf und eine Hand zu sehen. Der Mann kam auf dem Lawinenkegel zu liegen und blieb unverletzt. Andere Tourengeher, die den Vorfall beobachtet hatten, setzten einen Notruf ab und gruben anschließend die Snowboarderin aus, bei der Hand und Kopf aus den Schneemassen herausragten. Sie blieb ebenfalls unverletzt. Danach suchten die Skifahrer nach der anderen Verschütteten, konnten sie nach etwa zehn Minuten orten und gruben sie aus. Da die Frau nicht mehr atmete, begannen sie mit der Reanimation, die der Notarzt nach seinem Eintreffen erfolglos weiterführte. Die Frau verstarb noch an Ort und Stelle.

Lawinenhund

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Auch Lawinenhunde waren im Einsatz

„Absolutes Chaos“ auf dem Hang

Laut Bergrettung Axams ist der Westhang südlich des Naturfreunde-Hauses ein gefürchteter Lawinenhang mit mehreren Lawinenverbauungen. Zum Zeitpunkt des Lawinenabgangs seien insgesamt vier Tourengruppen in der Rinne unterwegs gewesen. Laut Einsatzleiter Walter Stonig ist es „bei dieser Lawinenwarnstufe ein No-Go, da reinzugehen - das ist nicht nachvollziehbar“, sagte er gegenüber der APA.

Auf dem Hang habe absolutes Chaos geherrscht. Auch für die Einsatzkräfte sei die Bergung gefährlich gewesen. An der Bergung waren unter anderem die Bergrettung Axams, mehrere Hundeführer, ein Notarztteam mit Hubschrauber und der Helikopter „Libelle“ des Innenministeriums beteiligt.

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