Ötzi soll seine Stimme zurück bekommen

Die Gletschermumie „Ötzi“ soll in Zukunft von Besuchern des Archäologiemuseums in Bozen nicht nur gesehen, sondern auch gehört werden. Der Stimmkanal und der Resonanzbogen sollen bei einem Forschungsprojekt rekonstruiert werden.

Durch das Scannen und Bearbeiten von Röntgenbildern soll es möglich werden, eine Bestimmung des Stimmkanals und einen „Resonanzboden“ von Ötzi zu erhalten. Das teilten die Südtiroler Sanitätsbetriebe am Montag in einer Aussendung mit. Anschließend könne mittels einer ausgearbeiteten Software der Wert der Formanten bestimmt werden, also die Verteilung der akustischen Energie und des Vokalklangs. Dieser soll schließlich durch Sprachsynthesizer rekonstruiert werden.

Röntgenbilder liegen bereits vor

Die Besonderheit des Projekts liege darin, dass an der Mumie keine zusätzlichen invasiven Untersuchungen durchgeführt werden müssen, da die dafür benötigten Röntgenbilder bereits vorliegen. Die von Francesco Avanzini, Verantwortlicher des Ambulatoriums für Phoniatrie, und Rolando Füstös, Primar der HNO-Abteilung des Landeskrankenhauses Bozen, initiierte Studie sei jedenfalls die erste ihrer Art, hieß es in der Aussendung.

Wissenschaftliches Neuland

Da sich die Wissenschafter mit dem Projekt auf Neuland begeben werden, sei es notwendig, Problematiken zu beachten, die zuvor noch nie vorgekommen seien. So könnte beispielsweise der Arm der Gletschermumie, der den Hals verdeckt, diesen Teil seines Körper verändert haben. Auch die Mumifizierung und das damit einhergehende Fehlen von Flüssigkeiten könnte die Forscher vor eine Herausforderung stellen, hieß es.

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• Südtiroler Archäologiemuseum