Tourengruppe löste gewaltige Lawine aus

In Südtirol ist Samstagvormittag ein Skitourengeher schwer verletzt von seinen Kameraden ausgegraben worden. Bei Schmirn (Bezirk Innsbruck-Land) hatten französische Tourengeher bei einem Lawinenabgang Glück im Unglück.

Die achtköpfige französische Gruppe war am Vormittag auf dem Weg auf den 2.453 m hohen Jochgrubenkopf. Etwa 150 Meter unterhalb des Gipfels lösten die Skitourengeher laut Polizei in einem nordseitigen Kar kurz vor 11.00 Uhr eine Lawine aus. Durch die Lawine wurden noch weitere Lawinen ausgelöst, sodass fast der gesamte Gipfelbereich als Lawine abging. Vier Mitglieder der Gruppe wurden von den Schneemassen erfasst und teilweise verschüttet. Sie konnten sich selbst befreien und selbstständig ins Tal abfahren.

Lawine Schmirn

privat

Fast der gesamte Gipfelbereich ging als Lawine ab

Veider: „Alle Zutaten für eine Lawine“

Die Gruppe hatte Glück im Unglück, sagt Peter Veider, Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung: „Das ist für uns eine Tour, die bei diesen Verhältnissen überhaupt nicht in Frage kommt. Der Hang ist 40 Grad steil, felsdurchsetzt, nordseitig und es herrscht Stufe drei. Das ergibt fast eine Lawinengarantie.“

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Tourengruppe mitgerissen

Die Gruppe hat am Samstag im Schmirntal in einem steilen Nordhang die Schneemassen losgetreten. Vier Tourengeher wurden mitgerissen.

Auch in Ridnaun in Südtirol ist am Samstag ein Skitourengeher von einer Lawine verschüttet worden, berichtet Südtirol Online. Die siebenköpfige Gruppe war kurz vor Mittag unterhalb des Ratschingser Kreuz unterwegs, als das Schneebrett abbrach. Ein 50-jähriger Mann aus Südtirol wurde dabei mitgerissen und verschüttet. Die Gruppe konnte den Tourengeher selbst ausgraben und reanimieren, bis die Rettungskräfte eintrafen. Der Südtiroler wurde mit dem Rettungshubschrauber mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus Brixen gebracht.

In weiten Teilen Tirols herrscht derzeit erhebliche Lawinengefahr, vor allem über 2.200 Metern und in schattseitigen Lagen, heißt es von Seiten des Lawinenwarndienstes. Warum sich trotz Warnung immer wieder Tourengeher in offensichtliche Gefahrensituation begeben, ist Peter Veider ein Rätsel. „Man muss heuer die Touren extrem sensibel angehen“, appeliert Veider an die Tourengeher.

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