Zwei Frauen fordern Bürgermeister heraus

In Reutte hat Alois Oberer vor sechs Jahren mit seiner Liste die SPÖ vom Thron gestoßen. Jetzt muss er seinen Bürgermeistersessel gegen zwei Frauen verteidigen: Gegen Gemeinderätin Barbara Brejla und Vizebürgermeisterin Elisabeth Schuster.

Der amtierende Bürgermeister Alois Oberer von der „Bürgermeisterliste Luis Oberer“ zeigt sich siegessicher. Er habe grundsätzlich vor jedem Respekt, der sich bereit erkläre, als Bürgermeister zu kandidieren. „Es freut mich, dass ich zwei Gegenkandidatinnen habe, aber ich bin überzeugt davon, dass die Arbeit von den Reuttenerinnen und Reuttenern belohnt wird.“

Der Ex-Betriebsratsvorsitzende der Planseewerke will als Bürgermeister weitermachen. Er hat in der kommenden Periode noch viel vor. So seien einige bauliche Großprojekte geplant, wobei er das Textilareal und das Franziskanerkloster nennt.

Die Gegenkandidatinnen sind gerüstet, sie wollen es Oberer nicht leicht machen. Vizebürgermeisterin Elisabeth Schuster von „Gemeinsam für Reutte“ ist seit Jahrzehnten in der Gemeindepolitik, Obfrau im Sozialausschuss, Hausfrau und fünffache Oma. Alois Oberer sei ein starker Mann aber es gebe auch genügend starke Frauen in Reutte „und dazu zähle ich mich“. Sie mache seit 24 Jahren in Reutte Kommunalpolitik und habe Reutte maßgeblich mitgeprägt.

Die einstige SPÖ-lerin übernahm die ÖVP-nahe Liste vom Vorgänger und will jetzt als Unabhängige, wie sie betont, in Reutte Politik machen. Es gebe noch ganz viele Dinge, die man umsetzen könne und solle, um Reutte in ein modernes Reutte zu führen, „das hat meines Erachtens mit der Partei null zu tun“.

Die Zweite Bürgermeisterkandidatin ist Barbara Brejla von den Grünen. Seit 25 Jahren ist Brejla Tierärztin. Ihre Praxis hat sie im benachbarten Breitenwang und dort ist sie nicht nur für Kleintiere zuständig. 50 Prozent ihrer Tätigkeit verrichtet sie in der Großtierpraxis etwa bei Geburten von Rindern. „Da muss man als Frau gewisse Techniken beherrschen, die dann die Kraft wettmachen.“ Gemeindepolitik sei Sachpolitik, „da kommt es auf die Tatsachen an“, so Brejla.