Tiroler Experten entdecken alpinen Urfalter
Diese Falter existierten weitgehend unverändert seit mindestens 130 Millionen Jahren, hieß es. Die Forscher, die den Urfalter entdeckt haben, standen unter der Leitung des Kustos der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen, Peter Huemer. „Die Neuentdeckung ist wirklich eine Sensation“, betonte Huemer. Denn bisher seien lediglich sechs auf die Alpen beschränkte Urfalterarten bekannt gewesen.
Freude über den Fund spiegelt sich im Namen wider
Bei der Namensgebung „Micropterix gaudiella“ bezog man sich auf die Freude über den Fund, „Gaudiella“ gehe auf das lateinische „gaudium“ zurück. Der Urfalter hat eine auffallend metallische Gold-Purpur-Färbung und unterscheidet sich von anderen Arten durch verschiedene Körpermerkmale.
APA/Tiroler Landesmuseen/Norbert Poell
Falter ernährt sich von Pollen
Der Falter verfügt über beißend-kauende Mundwerkzeuge und ernährt sich im Gegensatz zu nektarsaugenden Schmetterlingen von Pollen, die er mit seinen Kauladen zerkleinert. Entdeckt wurde der Urfalter daher auch pollenkauend in den Blüten von Rosen und Sonnenröschen. Der Micropterix gaudiella fliege ausschließlich bei Sonnenschein in einer Höhenlage von etwa 1.600 Metern, hieß es.
Die Bergamasker Alpen gelten als ein Gebiet, das für eine kleinräumig verbreitete Flora und Fauna bekannt ist. Durch die geringe Vereisung während der Kaltzeiten hätten dort viele Arten selbst die höchsten Eisstände überdauern können.
Bedeutendste Sammlung alpiner Schmetterlinge
Die Schmetterlingssammlung der Tiroler Landesmuseen umfasst nach eigenen Angaben mehr als eine Million Belege, die sich auf rund 8.000 Arten verteilen. Die Sammlung alpiner Schmetterlinge gelte in diesem Bereich als die bedeutendste weltweit.