600.000 Blut- Urin- und DNA-Proben

Im Krankenhaus Bozen ist am Montag die größte Biobank Südtirols eröffnet worden. Mehr als 600.000 Blut- Urin- und DNA-Proben von Südtirolern werden in diesem Krankenhaus in Stickstofftanks und Kühlschränken gelagert.

Das Sammeln und Analysieren der biologischen Proben in der Biobank ist von wesentlicher Bedeutung, um etwa Herzkreislauf-, Neurologische-, Stoffwechsel- und Krebserkrankungen zu erforschen und neue Therapien zu entwickeln.Die Bozner Biobank ist mit anderen europäischen Biobanken vernetzt. Der Austausch ist immens wichtig, denn in jeder Probe schlummert medizinisches Wissen, das es zu entschlüsseln gilt.

Sendungshinweis:

Südtirol heute, 18.30 Uhr, ORF2.

Die hunderttausenden Blut-, Urin- und DNA-Proben stammen vorrangig aus der sogenannten CHRIS-Studie, einer Bevölkerungsstudie, die im Vinschgau durchgeführt wird.

Gesundheit statt Krankheit soll behandelt werden

Man versuche wegzugehen von einer krankheitszentrierten Behandlung hin zu gesundheitserhaltenden Maßnahmen, sagt Peter Pramstaller, Leiter der EURAC Biomedizin. Dieser Paradigmenwechsel von der Krankheit zur Gesundheit erfordere ganz neue Wege auch in der Forschung, so Pramstaller.

Die neue Biobank im Krankenhaus Bozen ist durch die Zusammenarbeit der Europäischen Akademie und des Südtiroler Sanitätsbetriebes entstanden. Die Infrastruktur erstreckt sich über 230 Quadratmeter und hat eine Million Euro gekostet.

Die Zuständigen betonen den nachhaltigen Wert der Biobank, denn die Proben seien dazu da, in Zukunft personalisierte Medizin betreiben zu können.