Strompreis wird zum Politikum
Verstärkte Investitionen in die Versorgungssicherheit hätten diesen Schritt notwendig gemacht, heißt es von Seiten der Tinetz. Man habe im vergangenen Jahr mehr als 50 Millionen Euro investiert - etwa in die Sanierung der 220-kV-Leitungen oder das Umspannwerk in Tobadill.
Nach Jahren sinkender Netzentgelte sei dieser Schritt jetzt notwendig geworden, sagt Tinetz-Geschäftsführer Thomas Trattler gegenüber ORF Tirol. Trotz der Erhöhung zähle man österreichweit aber immer noch zu den günstigsten Netzanbietern.
Strompreis wird etwas höher
Die Netzentgelte machen rund ein Drittel des Strompreises aus. Die vom Land Tirol für 2016 angekündigte Reduktion des Strompreises wird durch die Erhöhung der Netzentgelte wieder kompensiert. Die Tarifreduktion bringt einem durchschnittlichen Haushalt zwar rund 15 Euro Ersparnis. Die Erhöhung der Netzentgelte wiederum kostet demselben Haushalt rund 18 Euro.
Platter spricht von „schiefer Optik“
Kritik an der angekündigten Gebührenerhöhung der Tinetz kam am Samstag von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), Eigentümervertreter bei der landeseigenen Stromgesellschaft Tiwag. Er spricht von einer schiefen Optik und fordert die Tiwag auf, die Tariferhöhung für das Stromnetz mit dem reinen Strompreis auszugleichen.
SPÖ spricht von Witz
Scharfe Kritik an der Vorgangsweise der Tiwag aber auch an Landeshauptmann Günther Platter kommt am Samstag von der SPÖ. Zuerst lasse sich der Landeshauptmann für die Senkung des Strompreises feiern, dann werde den Kunden über den Umweg der Netzgebühren aber sogar mehr Geld aus der Tasche gezogen, so SPÖ-Chef Ingo Mayr. Dass Platter sich jetzt von den steigenden Netzkosten überrascht zeige, sei ein Witz. Platter müsse das Landesunternehmen Tiwag endlich in den Griff bekommen, verlangt der Tiroler SPÖ-Vorsitzende.
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