Seilbahner wollen weitere Zusammenschlüsse

Der Fachverband der Seilbahnen erwartet weniger, dafür größere Skigebiete in Österreich. Es werde auch in Tirol weitere Zusammenschlüsse, aber keine neuen Skigebiete geben, so Seilbahn-Obmann Franz Hörl am Donnerstag.

Erst kürzlich habe in Salzburg Fieberbrunn dem Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang angeschlossen - mehr dazu in Skigebiet Fieberbrunn-Saalbach im Finale. Nichtsdestotrotz gebe es weiterhin einen „natürlichen Wettbewerbsdruck“, so Hörl.

Neue Skigebiete seien in Tirol aber nicht angedacht, so Hörl, das sei so abgesprochen. Aber es werde vielmehr weitere Zusammenschlüsse von Skigebieten geben. Die Seilbahnwirtschaft wünsche sich einen Zusammenschluss im Tannheimertal und an einen zwischen dem Ötztal und dem Pitztal. Zudem sollen bestehende Seilbahnanlagen verbessert werden.

Skifahren wird erneut teurer

Dass die Marktkonzentration zu höheren Preisen an den Skiliften führe, stellte der Seilbahner in Abrede. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hingegen hat die Skiverbunde wegen der Preise seit dem Vorjahr kritisch im Auge.

Heuer seien die Tickets im Schnitt zwar um 2,4 Prozent teurer geworden, im zehnjährigen Vergleich seien die Liftkartenpreise aber weniger stark gestiegen als die Inflation, so Hörl. Dass heuer vier, fünf Skigebiete erstmals die Schallmauer von 50 Euro für einen Tagespass durchbrochen haben, habe die Preisdiskussion aber befeuert, so Hörl.

Den Anschluss verpasst

Laut Hörl geht es rund einem Drittel der Seilbahnunternehmen finanziell „sehr gut“, einem weiteren Drittel „einigermaßen“, nur das restliche Drittel „hat den Anschluss nicht geschafft“. International sei Österreich als Skination sehr konkurrenzfähig, auch im Vergleich mit der Schweiz, die unter dem Franken leide.

Momentan rittere Österreich mit Frankreich um den zweiten Rang der Skifahrerländer. Knapp davor liege nur die USA. Der Fachverband der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer eruiert derzeit die Anzahl der Schlepplifte in kleinen Skigebiete. Dadurch werde man sich den zweiten Platz vor Frankreich sichern, sagte Hörl.

Hörl: Klimawandel ist kein Problem

Dass der Wintersport in den Bergen wegen der Alterung und wegen des Klimawandels vom Aussterben bedroht ist, widerlegte die Seilbahnwirtschaft in der Pressekonferenz. Die Skifahrer seien im Schnitt 39 Jahre alt und würden im Vergleich zur demografischen Entwicklung sogar jünger. Und beim Klimawandel gebe es derzeit sogar die paradox wirkende Situation, dass die Winter ab einer gewissen Seehöhe kälter werden - zumindest war es in den letzten 30 Jahren so.

Der Tiroler Skitourismus-Forscher Günther Aigner wertete die amtlichen Temperatur-Messreihen an zehn österreichischen Bergstationen aus. Das Ergebnis: Sowohl bei den Schneehöhen als auch bei den Neuschneesummen gebe es keinen negativen Trend. Dass die Gletscher dennoch zurückgehen, liege an den heißeren Sommern, auch in den Tälern werde es wärmer.

Christian Zenkl, Meteorologe in Innsbruck und Mitglied der Plattform „Zukunft Skisport“, erklärte den Widerspruch mit veränderten Großwetterlagen. Diese würden die allgemeine globale Erwärmung für Jahrzehnte überlagern. Für Hörl ist damit der Wintertourismus in Österreich für die nächsten 20 oder 30 Jahre gesichert.