ÖAW vergibt Lieben-Preis an Quantenphysikerin

Quantenphysikerin Francesca Ferlaino erhält den Ignaz L. Lieben Preis 2015 der Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Die Professorin am Institut für Experimentalphysik der Uni Innsbruck erhält damit den höchstdotierten Preis der ÖAW.

Mit ihren Arbeiten habe Francesca Ferlaino, Professorin am Institut für Experimentalphysik der Uni Innsbruck und Direktorin am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI), wesentlich zum besseren Verständnis ultrakalter Quantengase beigetragen, begründete die Akademie die Zuerkennung des Preises.

Francesca Ferlaino

IQOQI / M. R. Knabl

Francesca Ferlaino

Preis ursprünglich 1863 gestiftet

Der Ignaz L. Lieben-Preis wurde ursprünglich 1863 gestiftet und nach dem Gründer des Bankhauses Lieben benannt. Frühere Preisträger waren etwa Fritz Pregl, Victor Franz Hess und Lise Meitner. Die Vergabe der Auszeichnung wurde 1938 wegen Verfolgung der Stifterfamilie durch die Nationalsozialisten eingestellt. Durch finanzielle Unterstützung des amerikanischen Stifter-Ehepaares Isabel und Alfred Bader konnte der Lieben-Preis reaktiviert und im Jahr 2004 erstmals neu ausgeschrieben werden.

Die Auszeichnung geht an junge Wissenschafter aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich für herausragende Arbeiten auf den Gebieten der Molekularbiologie, Chemie und Physik.

Seit 2009 am Institut für Experimentalphysik

Ferlaino wurde 1977 in Neapel geboren, studierte in ihrer Heimatstadt Physik und absolvierte ihr Doktoratsstudium am European Laboratory for Non-Linear Spectroscopy (LENS) an der Universität Florenz. 2006 kam sie als Gastwissenschafterin in die Forschungsgruppe Rudolf Grimm nach Innsbruck und arbeitete seit 2009 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck.

Die Physikerin erhielt die höchsten Auszeichnungen für Nachwuchswissenschafter in Österreich (Start-Preis 2009) und in Europa (Starting Grant 2010). 2013 wurde ihr eine Humboldt-Professur, der mit fünf Millionen Euro höchstdotierte deutsche Forschungspreis, zuerkannt - mehr dazu in Hohe Auszeichnung für Physikerin.

Weiter Auszeichnungen an Tiroler Forscherinnen

Die beiden Tiroler Nachwuchs-Forscherinnen Andrea Ganthaler und Simone Mader wurden Montagabend in der Akademie der Wissenschaften mit zwei der insgesamt vier „For Women in Science“-Stipendien ausgezeichnet.

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