Land würdigt Komponist Michael F.P. Huber

Am Montag wurde der Tiroler Komponist Michael F.P. Huber mit dem Landespreis für zeitgenössische Musik ausgezeichnet. Huber geht seinen eigenen Weg in der zeitgenössischen Musik und greift Tradition lieber auf als sie radikal zu erneuern.

Das Werksverzeichnis des Tiroler Komponisten ist beeindruckend: Einige Konzerte und viel Musik für kleinere Besetzungen sowie drei Symphonien finden sich. Hubers Verständnis für Proportion und Tonsatz und seine komplexen Orchestrierungen haben ihm den Ruf des „neuen Tiroler Symphonikers“ eingebracht.

Tiroler Komponist Michael F.P. Huber, Preis für zeitgenössische Musik 2015

ORF

Hubers Kompositionen wechseln zwischen Ernst, Ironie und Humor

Tradition modern weiterführen

Michael F.P. Huber geht einen sehr eigenständigen Weg in der zeitgenössischen Musik Tirols, der den musikgeschichtlichen Traditionen entlangführt. Diese greift Huber lieber auf und erneuert sie, als sie radikal zu verändern. Er ist kein Vertreter der Avantgarde und auch keiner, der extreme Experimente in seinem kompositorischen Schaffen anstrebt.

Hubers Kompositionen werden von seiner Arbeit als Lehrer ebenso beeinflusst, wie durch sein Studium anderer Werke. Der heurige Preisträger für Zeitgenössische Musik hat ein Faible für osteuropäische Komponisten, die er mit der besonderen Tonsprache zeitgenössischer slawischer Musik begründet.

Landesrätin Beate Palfrader mit dem Preisträger Michael F.P. Huber

Land Tirol / Sax

Die Verleihung des Preises

Seit Kindheit auf der Suche nach Musik

Huber wurde am 25. November 1971 in Innsbruck geboren, besuchte das Musikgymnasium und lernte am Konservatorium Klavier, Violine und Posaune. Bevor er von 1991 bis 1992 Musikwissenschaft und Pädagogik an der Universität Innsbruck und von 1992 bis 1998 Komposition und Musiktheorie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien bei Ivan Eröd, Klaus Peter Sattler und Kurt Schwertsik studierte, nahm er privaten Kompositionsunterricht bei Peter Suitner.

Preis für zeitgenössische Musik

Der mit 5.000 Euro dotierte Landespreis wird für besondere Verdienste um die zeitgenössische Musik vergeben. Er wird alle zwei Jahre auf Vorschlag des Kulturbeirats für Musik verliehen.

Aktiv auch als Lehrer und Musiker

Huber ist mehrfacher Stipendiat der Filmwerkstatt Essen und Teilnehmer an den „European Film Music Workshops“, führte das Land Tirol in seiner Würdigung aus. Von 1998 bis 2001 arbeitete er als Komponist, Arrangeur, Notensetzer und privater Klavier- beziehungsweise Theorielehrer und von 2001 bis 2002 als Sound Editor bei der Vienna Symphonic Library. Bevor Huber 2004 seine Tätigkeit für das Tiroler Musikschulwerk aufnahm, arbeitete er als privater Klavier- und Kompositionslehrer in Wien. Er unterrichtet Klavier, Musiktheorie sowie Kammermusik und ist als Korrepetitor tätig. Außerdem ist Huber bei verschiedenen Konzertprojekten selbst als Musiker aktiv.