Alleingang: Wagner’sche startet neu durch

Die Innsbrucker Buchhandlung Wagner’sche hat sich von der deutschen Buchladenkette Thalia getrennt. Die neuen Eigentümer wollen den klassischen Buchhandel wiederbeleben und nehmen den Kampf gegen Großketten und Internet auf.

Der Trend im Buchhandel zu großen Ketten und Onlineangeboten hat in den letzten Jahren vielen Buchhandlungen zugesetzt, viele Läden wurden von großen Ketten aufgekauft. In Innsbruck passierte nun das Gegenteil: Eine Buchhandlung löste sich von einem Großhändler und steht wieder auf eigenen Füßen - mehr dazu in Wagner’sche wieder in Tiroler Hand

Verkaufsfläche vergrößert

Markus Renk und Markus Hatzer haben die Wagner’sche gekauft, die kurz vor dem Aus stand, und vergrößerten die Verkaufsfläche auf 1.000 Quadratmeter. Die Lage in der Innsbrucker Innenstadt und der traditionsreiche Name seien Pluspunkte, heißt es, die Wagner’sche ist immerhin die zweitälteste Buchhandlung Österreichs und den meisten Tirolern ein Begriff.

Blick durch die Tür in Buchhandlung mit Umzugskisten

ORF/Hammer

Am Mittwoch war die Wagner’sche noch eine Baustelle

Doch das Image ist alt und angestaubt. Bücher bestellen Konsumenten zunehmend online. Das Buch hat Konkurrenz bekommen vom Internet und von elektronischen Büchern, auf denen man Hunderte Bücher speichern kann.

Renk glaubt an Renaissance der Buchhandlungen

Der neue Geschäftsführer Markus Renk sieht das anders, er glaubt an die Renaissance der klassischen Buchhandlung und an die Fachberatung im Geschäft. Man sehe das etwa in Berlin, wo viele Buchhandlungen entstehen, die sich gut am Markt behaupten könnten. Gerade Buchhandlungen, die Service bieten, persönlich sind und Emotionen wecken, könnten momentan absolut punkten, so Renk. Die Wagner’sche solle „das Buchhaus“ in Innsbruck werden, mit dem größten Service aber auch mit den kompetentesten und freundlichsten Mitarbeitern und der besten Auswahl im Fachbereich.

100.000 Titel vorrätig

Abgesehen von einem Bistro im ersten Stock wird es in der Buchhandlung auch nur Bücher geben, man werde keine CDs oder DVDs führen. Man konzentriere sich auf die Kernkompetenz Buch. Bücher sollten in einem Sortiment und Umfang vorhanden sein, dass der Kunde auch davon ausgehen könne, das das gewünschte lagernd ist. Renk versteht das als Kampfansage an Großkonzerne und auch an den Internethandel. Man habe wieder mehr Waren lagernd da, etwa 100.000 Titel seien vorrätig, insofern sei die Garantie sehr groß, dass der Kunde das gewünschte Buch auch bekomme. Am Donnerstag wird die Wagner’sche unter dem Slogan „alt, aber neu“ eröffnet.

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