Krieg machte Hotel zur Entbindungsklinik
Der Geburtsort Seefeld ist eine Besonderheit am Lebensbeginn von zwei Innsbrucker Geburtsjahrgängen: 1944 und 1945. Innsbruckerinnen und Innsbrucker, die heuer 70 beziehungsweise 71 Jahre alt sind, wurden in der damaligen Gebärklinik Waldheim in Seefeld geboren. Einige wenige Schwestern und Hebammen sind heute noch am Leben. Peter Rainer, der 1944 in der Ausweichklinik in Seefeld das Licht der Welt erblickte, hat sich für die Hintergründe interessiert und lädt jetzt seine Altersgenossen zu einem Jahrgangstreffen ein.
Seefeld sicher vor Luftangriffen
Peter Rainer hatte sich immer gewundert, dass in seinem Geburtsschein Seefeld steht. Seine Geschwister wurden alle in Innsbruck geboren. Die Seefelder Ortschronistin Christine Bloch kennt den Grund dafür: Seefeld habe während der Kriegszeit eine wichtige Rolle gespielt, weil der Ort als sicher vor Luftangriffen galt. Als Innsbruck im Dezember 1943 bombardiert wurde, sah man keinen anderen Ausweg, als die Kliniken nach Seefeld zu verlegen, so Bloch. Das Militärspital kam ins Hotel Post, die interne Klinik ins Hotel Klosterbräu und die Gebärklinik ins damalige Hotel Waldheim.

ORF
1944/45: In der Gebärklinik Waldheim erblickten 2.000 InnsbruckerInnen das Licht der Welt
Reise zur ehemaligen Gebäranstalt Waldheim
Peter Rainer will seinen 71. Geburtstag im Waldhotel in Seefeld feiern. Er lädt die Jahrgänge 1944 bzw. 1945, die in der damaligen Gebärklinik geboren wurden, ein, am 19. September gemeinsam einen Ausflug in das Waldhotel in Seefeld zu unternehmen. Bei dem Jahrgangstreffen am 19. September werden Anekdoten rund um die Gebäranstalt Waldheim sowie verschiedene Vorträge rund um die Geburt in Tirol während der Kriegsjahre zu hören sein.