Wirbel um Gratiswohnung von Mader
Laut Recherchen, die auf der Homepage „dietiwag.org“ des Ötztaler Publizisten veröffentlicht wurden, soll der frühere LHStv. und Landtagspräsident Helmut Mader seit Jahren gratis in seiner Mietwohnung in der Innsbrucker Fischnalerstraße leben. Die Wohnung befindet sich im sogenannten Technikerhaus. Das ehemalige Schülerinternat wurde damals vom gemeinnützigen gleichnamigen Trägerverein geführt, der auch öffentliche Subventionen erhielt.
Vorwurf von „In-sich-Geschäften“
Im Blogeintrag werden Mader „In-sich-Geschäfte“ vorgeworfen. Laut Wilhelm soll Mader 1988 als Obmann des Vereins und als Heimleiter mit sich selbst einen Mietvertrag abgeschlossen haben, der 2009 aufgehoben wurde. Statt dessen soll ein sogenanntes Wohnungsgebrauchsrecht aufgesetzt worden sein mit dem Zweck, die Wohnung dem Ehepaar Mader gratis und auf Lebenszeit zu überlassen.
Maders Sohn weist Kritik zurück
Vertragserrichter war Maders Sohn, Rechtsanwalt Gerhard Mader. Er erklärte auf ORF-Anfrage: Sein Vater Helmut Mader sei auch jahrzehntelang Heimleiter gewesen und habe dafür im 3. Stock eine kleinere Dienstwohnung bewohnt. Als er die Wohnung im 4. Stock übernehmen konnte, habe er zwischen 200.000 und 300.000 Euro in die Mietwohnung investiert, so Gerhard Mader.
Als Ende der 90er Jahre das Internat nicht mehr wirtschaftlich geführt werden konnte, habe der Vereinsvorstand diese Variante der Gratismiete als Gegenleistung zu den Investitionen beschlossen. Das sei damals auch auf Betreiben der Opposition mehrfach sogar vom Innsbrucker Kontrollamt geprüft und für in Ordnung befunden worden, so Gerhard Mader. Von einem von Wilhelm behaupteten „In-sich-Geschäft“ oder gar einer schlechten Optik könne deshalb keine Rede sein, sagte Maders Sohn am Dienstag.
Mader war bis zur Landtagswahl 2008 Präsident des Tiroler Landtages. Diese Funktion hatte er seit 1994 inne. Zuvor bekleidete der gebürtige Innsbrucker die Funktion des LHStv. Erstmals in den Landtag eingezogen war Mader im Jahr 1975. Dort übte er für die ÖVP zwischen 1987 und 1989 die Funktion des Klubobmannes aus.