Comeback eines königlichen Getreides

Eine alte Tiroler Gerstensorte ist im Oberland wieder entdeckt worden: Die Fisser Imperialgerste. In Untertösens wird die Gerste jetzt wieder angebaut und erlebt derzeit einen ungeahnten Höhenflug.

Die Fisser Imperialgerste ist ertragreich, anspruchslos und extrem resistent gegenüber Schädlingen. Früher wurde sie bis nach Amerika exportiert. Schließlich wurde die Fisser Imperialgerste von einer bayrischen Gerstensorte in den 1970er Jahren verdrängt und über Jahrzehnte hinweg vergessen.

Fisser Imperialgerste

ORF

„Die Königin der Oberländer Getreidesorten“ feiert ihr Comeback

Bauer aus Untertösens bringt die Gerste zurück

Durch die Initiative von Christian Sturm, Bauer aus Untertösens, wird die Fisser Imperialgerste nun wieder angebaut. Christian Sturm konnte zunächst kein keimfähiges Saatgut mehr finden. Schließlich kontaktierte er Christian Partl von der Tiroler Genbank. Dort werden seit Jahrzehnten über 1.000 verschiedene, alte Tiroler Nutzpflanzen erhalten. Im Jahr 2013 konnte Partl dem Bauern aus Untertösens 60 Kilogramm Imperialgerste zur Verfügung stellen. Die erste Ernte verwendete Sturm wieder als Saatgut. Er fand bald gleichgesinnte Bauern, und so wurden im letzten Jahr 60 Tonnen der Gerste geerntet.

Hochprozentige Verarbeitung

Neben der Verwendung für Brot und Gerstensuppe wurde eine weitere Verarbeitungsmöglichkeit gefunden. Der Edelbrenner Gerhard Maass aus Prutz brennt Gerstenbrand und Whisky - zu 100 Prozent aus Tirol und ebenfalls hochpreisig. Der hohe Preis wird an die Bauern weitergegeben. Die Nachfrage ist sehr hoch, obwohl der Whisky erst in drei bis vier Jahren zu kaufen ist. Eine Tiroler Brauerei ist ebenfalls mit ins Geschäft eingestiegen.

Die Fisser Biogerste besticht durch ihren ungewöhnlich hohen Eiweißgehalt mit einem unverwechselbaren Geschmack. Über 20 Tonnen sollen in diesem Jahr produziert werden.

Link: