Allergikerpflanze Ambrosia im Vormarsch

Die Ambrosia, die ihren Ursprung in Nordamerika hat, tritt in Tirol seit mehr als 100 Jahren vereinzelt auf. Erst in letzter Zeit nehmen die Vorkommen dieser Allergikerpflanze zu. Kürzlich wurde die Pflanzenart im Pitztal entdeckt.

Die Beifuß-Ambrosie ist eine Pflanze, die zur Familie der Korbblütler gehört. Zur gleichen Pflanzenart gehören auch Sonnenblumen, der Löwenzahn oder Gänseblümchen. Das Kraut kommt ursprünglich aus Nordamerika und ist ca. Mitte des 19. Jahrhunderts von dort zu uns nach Europa gekommen.

Ambrosia

Edith Pfausler

Bei der Beifuß-Ambrosie sind die Blätter auf beiden Seiten grün

Bezeichnungen Die botanische Bezeichnung der Beifuß-Ambrosie lautet Ambrosia artemisiifolia. Es ist auch als Traubenkraut oder „Ragweed“ bekannt.

Neophyten sind Pflanzen, die sich in Gebieten ansiedeln, in denen sie zuvor nicht heimisch waren.

Wie erkennt man das Traubenkraut?

Am besten kann man die Ambrosia identifizieren, indem man die Blätter genau betrachtet. Die Beifuß-Ambrosie ist leicht mit dem wilden Beifuß zu verwechseln. Die beiden Arten unterscheiden sich durch ihre Blätter. Beim wilden Beifuß sind die Blätter oben grün und unterseits grau, also deutlich zweifarbig. Bei der Beifuß-Ambrosie sind die Blätter auf beiden Seiten grün.

Ein weiteres Merkmal der Ambrosia ist die Position der Blätter am Stängel, sie treten nämlich paarweise auf.

Ambrosia

Edith Pfausler

Die Blütezeit der Pflanze beginnt normalerweise Mitte August und endet im September.

Wo tritt die Ambrosia auf?

Im Vergleich zu Rest-Österreich weist Tirol noch geringe Mengen an der Beifuß-Ambrosie auf. Die Pflanze tritt in Tirol meist entlang von Straßen auf, kann aber auch auf Lagerplätzen, in Privatgärten, Straßen- und Bahnrändern, auf Baustellen oder landwirtschaftlichen Flächen gefunden werden.

Die Ambrosia gilt als sehr wärmeliebende Art, sie tritt in der Regel in tiefer gelegenen Gebieten auf. Kürzlich wurde die Ambrosia in einem Bereich entdeckt, wo bisher noch keine Massenvorkommen vorhanden waren: im Pitztal. Eine Einheimische fand dort das Traubenkraut. Das Pitztal liegt mit 850 Metern markant über dem durchschnittlichen Höhenbereich (ca. 500 Meter Seehöhe) des normalen Standorts der Pflanze. Konrad Pagitz, Botaniker an der Universität Innsbruck, hat für das Aufkommen der Ambrosia im Pitztal folgende Erklärung: „Am wahrscheinlichsten ist es, dass sich die Ambrosia durch die Einschleppung von verunreinigtem Vogelfutter oder Saatgut eingenistet hat.“

Allergiker aufgepasst!

Der Neophyt ist dann gefährlich für den Menschen, wenn man bereits Allergien hat oder anfällig dafür ist. Bereits eine geringe Pollenbelastung der Beifuß-Ambrosie kann beispielsweise Heuschnupfen hervorrufen, oft mit Asthma als Folgeerscheinung. Auch Hautkontakt mit dem Blütenstaub sollte vermieden werden.

Vorsicht bei direktem Kontakt

Wie sollte man sich verhalten, wenn man glaubt, eine Beifuß-Ambrosie gefunden zu haben? Der Neophyten-Experte Konrad Pagitz rät, die Umweltabteilung des Landes Tirol zu informieren oder direkt mit ihm in Kontakt zu treten. Man kann diesen Neophyten auch selbst entfernen. Das wäre deshalb wichtig, da die Pflanzensamen bis zu 40 Jahre keimen können, erklärt Konrad Pagitz. Beim Entfernen der Ambrosia ist darauf zu achten, dass die Pflanze mitsamt der Wurzel ausgerissen wird.

Sollte die Pflanze noch nicht blühen, kann sie ohne weiteres mit Handschuhen entfernt werden. Bei blühenden Pflanzen gilt besondere Vorsicht. Neben Handschuhen sollte man eine Staubmaske und eine Schutzbrille tragen.

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