Flüchtlinge: Druck auf Tourismusregionen steigt

Tourismusregionen wird zunehmend vorgeworfen, keine Quartiere für Asylwerber zur Verfügung zu stellen und sich gegen Anfragen seitens des Landes massiv zu wehren. Im Zillertal gibt es erste positive Entwicklungen.

Im Zillertal allerdings, in der Gemeinde Fügen, sind schon seit einiger Zeit mehrere Flüchtlingsfamilien untergebracht. Rund 20 Menschen haben hier vorübergehend eine neue Heimat gefunden.

Mitarbeiterhaus für Flüchtlinge

Auch die Gemeinde Gerlos, bisher ohne Flüchtlinge, wird jetzt 25 Heimatsuchende aufnehmen. Franz Hörl, Obmann der Seilbahner Tirols, hat dem Land das Mitarbeiterhaus der Gerloser Seilbahn angeboten. Anfang der nächsten Woche würden die Flüchtlinge ankommen und dort untergebracht werden, so der Obmann.

Angebot mit Einschränkung

Dieses Angebot ist aber befristet, denn spätestens mit Mitte November will Hörl das Mitarbeiterhaus wieder für sich reklamieren. Mit dem Land Tirol wurde ein Vertrag für die zeitlich begrenzte Unterbringung abgeschlossen. Er müsse seinen Seilbahnbeschäftigten schließlich für die Wintersaison eine Unterkunft zur Verfügung stellen, sagt Franz Hörl.

Einsicht im Zillertal

Im Zillertal sieht man langsam ein, dass man angesichts der Flüchtlingssituation nicht immer „Nein“ sagen kann. Der Planungsverband der Zillertaler Bürgermeister will in den nächsten Wochen Gespräche führen, wie es in Zukunft in Sachen Flüchtlingsunterbringung weitergehen kann. Man werde sicher Möglichkeiten finden, wobei es nicht so einfach sei, in den stark frequentierten Tourismusgebieten - wie im Zillertal - in der Winterhauptsaison eine freie Unterkunft zu finden, erklärt Hörl.

Sölden nicht bereit für Flüchtlinge

In der Tourismushochburg Sölden im Ötztal ist man noch nicht so weit. Kein einziger Flüchtling ist dort derzeit untergebracht. Man habe keine leerstehenden Gebäude dafür, argumentiert Bürgermeister von Sölden und Gemeindeverbandschef Ernst Schöpf. Ein Quartiersangebot nur für die Sommermonate - das bringe letztendlich nichts, ist Schöpf überzeugt.

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