Vomp bringt 100 Asylwerber unter

Ab 1. August werden 100 Asylwerber in der Frundsbergkaserne untergebracht werden. Noch bis vor Kurzem leistete der Vomper Bürgermeister dagegen Widerstand. Jetzt konnte mit ihm eine Einigung erzielt werden. Die Vereinbarung gilt für ein Jahr.

Mit 31. Juli werden die letzten Soldaten die Frundsbergkaserne in Vomp verlassen - mehr dazu in Aus für Frundsberg- und Franz-Joseph-Kaserne.

Einigung am runden Tisch

Ab 1. August werden dort 100 Asylwerber untergebracht werden. Das ist das Ergebnis einer Einigung zwischen dem Innenministerium, dem Verteidigungsministerium, dem Land Tirol und der Gemeinde Vomp."Ich habe eine Reihe von Bedingungen gestellt - unter anderem, dass die 100 das oberste Limit sind", erklärte Karl-Josef Schubert (ÖVP), Bürgermeister der Gemeinde Vomp. Er führte weiters an, dass er abseits der Kaserne 100 Plätze zur Verfügung gestellt hätte, weil die Kaserne mehr auf die Unterbringung von Männern und weniger auf die von Familien ausgerichtet sei.

Im Vorfeld wehrte sich Schubert „mit aller Vehemenz“ gegen die Absicht, in der Kaserne Flüchtlinge unterzubringen - mehr dazu in Widerstand gegen Flüchtlinge in Kaserne. Schubert sprach von einem „Ghetto“, das er in seiner Gemeinde nicht habe wolle. Er drohte sogar, im Falle einer Umwidmung der Kaserne negative Bescheide zu erlassen. Aktuell seien 40 Flüchtlinge, davon 24 unbegleitete Minderjährige, in Vomp einquartiert, so der Bürgermeister.

Frundsbergkaserne , Kaserne Vomp

zeitungsfoto.at

Die Frundsbergkaserne in Vomp

Die Landesregierung zeigte sich am Mittwoch erfreut, dass es doch noch zu einer Einigung gekommen ist. „Mit der Zusage des Bundes, die Maximalbelegung auf 100 Personen zu beschränken, wurde der Grundstein für die positiven Gespräche mit der Gemeinde und die Öffnung der Kaserne gelegt“, so Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Obergrenze ist vertraglich gesichert

Die Kaserne bietet theoretisch Platz für 600 Personen. Jedoch wurde mit dem Innenministerium eine Obergrenze vereinbart. Nicht mehr als 100 Asylwerber dürfen dort untergebracht werden. Diese Vereinbarung gelte unabhängig von der aktuellen Flüchtlingssituation oder Quotenerfüllung, so das Land in einer Aussendung. „Wir dürfen die Gemeinden nicht überfordern“, so Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne). Die Vereinbarung zwischen Bund, Land und Gemeinde gelte vorerst für ein Jahr. Das Land Tirol habe die Möglichkeit, den Vertrag um maximal drei Jahre zu verlängern.