Gedenkfeier: 100 Jahre erster Weltkrieg

Vor genau 100 Jahren hat Italien der Habsburgermonarchie den Krieg erklärt und damit ist die Front mitten durch Tirol gelaufen. Am Samstag gedachte man dieses verheerenden Krieges und mahnte einmal mehr, daß man nicht aufhören solle Brücken für den Frieden zu bauen.

Mit der Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 war Tirol erstmals Schauplatz des Ersten Weltkrieges. „Vor 100 Jahren trat Italien in den Krieg ein, die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts fand demnach vor unserer Haustür statt“, erklärte Landeshauptmann Günther Platter im Vorfeld der Veranstaltung, zu der er gemeinsam mit seinen Südtiroler und Trentiner Amtskollegen Arno Kompatscher und Ugo Rossi einlud.

Landesgedenkfeier Erster Weltkrieg

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Heilige Messe, Filmbeiträge, Ansprachen

Hunderte Teilnemer, in Schützenkompanien und Traditonsverbänden aus allen Landesteilen Tirols, aus Südtirol und aus dem Trentino, bildeten am Samstag den festlichen Rahmen am Vorplatz des Tiroler Landestheaters.

Sendungshinweis:
Tirol heute, 23.5.2015 19.00 Uhr

Drei Stunden lang gedachte man hier in Filmzuspielungen, mit einer heiligen Messe - zelebriert vom Bischof der Diözese Innsbruck, Manfred Scheuer, Bischof Ivo Muser (Bozen-Brixen) und Generalvikar Michele Tomasi -, mit Ansprachen und mit bewegender Musik den hunderttausend Toten dieses ersten Weltkrieges, der Tirol wie einen Flächenbrand erfasst hatte.

Gedenkfeier erster Weltkrieg / Platter

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Einmal mehr erinnnerte man sich daran, wie euphorisch man damals in den Krieg gezogen war und wieviele Tote schon die ersten Wochen des Kampfes gefordert hatten. Daß es allesamt Christen waren, die gegeneinander Krieg führten, auch mit dem Segen der Kirche, wurde ebenso nicht ausgespart wie der Preis den Tirol für diesen Krieg zu zahlen hatte.

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Gedenkfeier erster Weltkrieg

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Mit einem Generaldefilee vor allen Schützenkompanien und mit einer Veranstaltung für die Jugend unter dem Motto „Brücken bauen“ ging dieser Gedenktag zu Ende.

Gedanken der Jugend zu Krieg und Frieden

Jugendliche präsentierten ihre Gedanken in der Innsbrucker Dogana zu den Themen Krieg und Frieden nach dem Motto: „Was damals war, wie wir es heute sehen und was wir für morgen tun müssen.“ Zudem präsentierten die Gewinner des Tiroler „Youth Song Contest“ ihre Projekte - mehr dazu in: Youth Contest - Die Gewinner. Abgeschlossen wurde der Teil mit einem Euregio Konzert der Jugend.

Bereits am Freitag fand im Congresspark Igls ein Symposium zum Thema der Gedenkveranstaltung „Brücken für den Frieden“ statt. Neben Vorträgen renommierter Historiker wurde das Buch „Gesichter der Geschichte. Schicksale aus Tirol 1914-1918“ von Michael Forcher und Bernhard Mertelseder präsentiert. Im Anschluss wurde zum Thema „Haben wir aus dem Krieg gelernt?“ diskutiert.

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