Schrebergarten: Polizei geht von Tötungsdelikt aus

Die Ermittler des Landeskriminalamtes gehen nach dem Fund einer Leiche in einem Schrebergarten in Innsbruck von einem Tötungsdelikt aus. „Es gibt Hinweise auf Fremdeinwirkung“, so Chefermittler Walter Pupp. Das und die Identität müssten nun durch eine Obduktion geklärt werden.

„Wir haben aber keinen Grund anzunehmen, dass es sich bei dem Toten nicht um den Vermissten handelt.“ Der Innsbrucker wurde seit 28. März vermisst. Wenige Tage später nahm sich das Landeskriminalamt (LKA) des Falles an - mehr dazu in Vermisster Innsbrucker - LKA ermittelt. Sein Verschwinden sei ungewöhnlich, wurde seitens des LKA argumentiert. Auch dass der Vermisste nicht mehr über sein Handy erreichbar war, bewog die Kriminalbeamten zu ermitteln - doch bis zum Donnerstag ohne Erfolg. Erst die Arbeiten eines Kamerateams führten zu einer Leiche.

Ines Schwaninger

ORF/Ines Schwaninger

Hier wurde die Leiche gefunden

Leiche in der Erde vergraben

Kameramann Andreas Felder machte mit dem Sohn des Vermissten am Donnerstagvormittag Aufnahmen. Gefilmt wurde im Schrebergarten des bisher Vermissten, als Felder auf eine Leiche stieß: „Ich war gerade beim Filmen, da hab’ ich eine Decke am Boden gesehen. Dann hab’ ich dort so eine Kopfform gesehen und Haut und Blut. Wir haben sofort die Kriminalpolizei angerufen. Ich war total schockiert.“ Die Leiche wurde offenbar in der Erde vergraben, ein Stück Decke schaute an der Oberfläche heraus. Beim Fund der Leiche waren weitere Angehörige des Toten anwesend. Auch sie sollten interviewt werden. Kameramann Andreas Felder schildert die Ereignisse:

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Zeltplane am Fundort

ORF

Der Fundort der Leiche wurde abgeschirmt

Polizei sieht sich mit Kritik konfrontiert

LKA-Leiter Walter Pupp sagte, es sei ihm völlig unerklärlich, warum die Leiche nicht früher gefunden wurde. Der Schrebergarten sei von der Polizei zweimal mit Spürhunden abgesucht worden.

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Verdächtiger offenbar untergetaucht

Zeugenaussagen zufolge habe der Innsbrucker vor seinem Verschwinden im Schrebergarten eine Feier veranstaltet. Dabei sei er zum letzten Mal gesehen worden. Ins Visier der Ermittler geriet in der Zwischenzeit ein 44-jähriger gebürtiger Deutscher mit italienischem Pass. Agostino Heinrich Kessler soll den Innsbrucker als Letzter lebend gesehen haben. Er sei bei der Feier anwesend gewesen. Weil der Mann offenbar untergetaucht ist, suchen die Ermittler jetzt per Europäischen Haftbefehl nach ihm. Laut den Kriminalisten lebte und arbeitete der Mann zuletzt in Südtirol. Er dürfte mit dem in Italien als gestohlen gemeldeten weißen Opel Corsa, Baujahr 2004, Kennzeichen (I) CM805TY unterwegs sein. Die Polizei bittet um Hinweise.