Sicherheitskräfte bereiten sich auf Großereignisse vor

Zwei Großereignisse Anfang des Sommers sind mit enormen Sicherheitsvorkehrungen in Tirol verbunden. Im Schloss Elmau nahe Garmisch Partenkirchen findet Anfang Juni das G7 Treffen statt. Im Interalpenhotel bei Telfs folgt wenig später die Bilderberg-Konferenz.

Beide Treffen auf hoher und höchster Ebene haben an sich nichts miteinander zu tun. Bei beiden Treffen muss aber - auch wegen ihrer Nähe zueinander - damit gerechnet werden, dass vom Demonstrationsrecht auch gegen die Bilderberg-Konferenz im Interalpenhotel bei Telfs Gebrauch gemacht wird. Seit Monaten wird damit an einem in diesen Dimensionen im Land selten zu sehenden Sicherheitskonzept gearbeitet.

2.000 Polizisten in Tirol

Tausende deutsche und österreichische Polizisten werden im Einsatz stehen. Ziel sei es, die Beschränkungen für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Bis zu 2.000 Polizisten aus ganz Österreich werden dafür in Tirol zusammengezogen und sie werden beim G7-Gipfel auch die Sicherheitskräfte in Deutschland unterstützen, sagt Christoph Hundertpfund von der Tiroler Polizei. Im Gegenzug würde die deutsche Polizei auch beim Bilderberg-Treffen Unterstützung bieten.

Christoph Hundertpfund

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Christoph Hundertpfund

Checkpoint am Zirler Berg

Auf beide Großveranstaltungen bereite man sich minutiös vor, sagt Hundertpfund. Was die Demonstrationen betreffe, habe man speziell ausgebildete Kräfte, die „Einsatzeinheiten“. Bei einer Übung in der Landecker Pontlatzkaserne bereite man sich diesen Mittwoch und Donnerstag auf den Einsatz vor. Ziel sei es, den Polizeieinsatz möglichst gering zu halten, was die einheimische Bevölkerung und Urlaubsgäste betreffe. Hier würden kaum Einschränkungen zu erwarten sein. Beim G7-Gipfel würden am Fuße des Zirler und des Telfer Bergs Checkpoints eingerichtet werden, wo sporadisch überprüft werde.

Interalpenhotel bei Telfs

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Interalpenhotel bei Telfs

Bilderberger:

Unter Bilderbergern versteht man eine Gruppe von prominenten und einflussreichen Persönlichkeiten, die sich offiziell nur einmal jährlich trifft. Ihr Name kommt vom Tagungsort der ersten Bilderberger-Konferenz im Mai 1954 im niederländischen Oosterbeek bei Arnheim, dem Hotel „De Bilderberg“.

Touristiker sehen Treffen als Impuls

Rund um das Bilderberg-Treffen werden auch die Gemeinden bereits laufend informiert - etwa, dass man wildcampende Gruppen sofort melden solle. Relativ gelassen zeigt sich aber im Vorfeld Seefelds Bürgermeister, schließlich sei das Treffen ein wichtiger Impuls. Man rechne alleine mit zigtausenden Nächtigungen von Polizisten in der Region, die dann vielleicht auch einmal später auf Urlaub kommen.

Kritik an Polizeischutz auf Staatskosten

Die Piraten Partei Tirol wiederum kritisiert den Polizeischutz für die Bilderbergtagung und fordert, dass die Veranstalter den Polizeischutz selbst zahlen sollen. In einem Schreiben an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kritisiert die Koordinatorin der Piraten Partei Tirol, Irene Labner, dass der geplante Einsatz im Interalpenhotel dem Sicherheitspolizeigesetz widerspreche - mehr dazu in Piraten: Kritik an Polizeischutz für Promitagung