Hypo Tirol fürchtet neuerliche Herabstufung

Die Hypo Tirol fürchtet ein neuerliches Downgrading durch die Ratingagentur Moody’s und hat am Mittwoch Argumente dagegen geliefert. Ein Downrating sei aufgrund der nachweislich positiven Entwicklung der Bank schwer argumentierbar, so die Vorstände.

Schon zweimal - im Jahr 2012 und 2014 - hat die Ratingagentur Moody`s die Hypo Tirol Bank herabgestuft - mehr dazu in Moody’s stuft Hypo Tirol herab und Hypo: Platter über Moody`s-Downgrate verärgert.

Die Vorstände Johann Kollreider und Hans-Peter Hörtnagl gingen am Mittwoch davon aus, „dass Moody’s die Anstrengungen und Fortschritte der Hypo Tirol im Rating berücksichtigen wird“. Freilich könne man aber zum jetzigen Zeitpunkt dem Ergebnis des Gespräches nicht vorgreifen, räumten die beiden Vorstände in einer Aussendung ein. Wegen der angekündigten neuen Bewertungsmethodik werde es Ende April ein Gespräch mit Moody’s geben.

Hypo spricht von solider Basis

Als Gründe für die „nachweislich positive Entwicklung“ der Hypo Tirol führten sie etwa die vollzogene Wertberichtigung des offenen Risikos in Italien an. Zudem habe die Rentabilität im Tiroler Kernmarkt durch die Steigerung der Ertragskraft sowie durch eine konsequente Kostendisziplin deutlich verbessert werden können.

Auch der mit der EU-Kommission akkordierte Umstrukturierungsplan sei erfolgreich. Die vereinbarte Reduzierung der Bilanzsumme habe bereits vollzogen werden können. Betrug sie 2010 noch knapp zehn Mrd. Euro, soll sie laut Hypo Tirol im laufenden Jahr noch auf acht Mrd. verringert werden. Mit einer Kernkapitalquote von 10,37 Prozent per 30. Juni 2014 habe die Hypo eine „solide Basis“.

Heta-Folgen seien für Hypo Tiol „verkraftbar“

Dass Moody’s mit der neuen Bewertungsmethodik auf das gesunkene Vertrauen in den Finanzplatz Österreich aufgrund des Heta-Moratoriums sowie die Aussagen der Bundesregierung zur Kärntner Landeshaftung reagiert, komme nicht unerwartet, hieß es. Bedauerlich sei aber, dass die Bundesregierung nicht nur die möglichen negativen Konsequenzen auf den Bankensektor in Kauf nimmt, sondern auch alle österreichischen Anleihegläubiger einem erhöhten Risiko einer möglichen Verlustbeteiligung aussetzt. Die Folgen eines Schuldenschnittes bei der Hypo-Alpe-Adria-Nachfolgegesellschaft „Heta Asset Resolution AG“ wären für die Hypo Tirol „zwar spürbar, aber verkraftbar“.

Auch ein etwaiges Downgrading hätte auf das Kerngeschäft der Bank, die Emission von öffentlich- und hypothekarisch gesicherten Wertpapieren, nur geringen Einfluss. Diese würden jedenfalls im „Investment Grade“ bleiben, gab sich die Hypo-Führung überzeugt. „Faktum ist, dass weder ein möglicher Haftungsanteil der Hypo Tirol Bank noch ein Downrating Konsequenzen auf die Sicherheit der Spareinlagen und Veranlagungen hat“, betonte Aufsichtsratsvorsitzender Wilfried Stauder. Das Land stehe zu 100 Prozent hinter seiner Landesbank.

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) informierte Mittwochvormittag den zu seiner März-Sitzung zusammengetretenen Tiroler Landtag über die Auswirkungen der Hypo Alpe Adria auf die Hypo Tirol Bank - mehr dazu in Hypo-Folgen beschäftigen Landtag.

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