Innsbruck beklagt Kürzungen im Pflegebereich

Der Innsbrucker Sozialstadtrat und die Sozialen Dienste haben sich für den dringenden Ausbau der mobile Pflege ausgesprochen. Sie präsentierten am Donnerstag den jüngsten Vorsorgebericht. Für Unverständnis sorgt der Entwurf des Landes für Kürzungen im mobilen Pflegebereich.

Die Zahl der 75-Jährigen sei in den letzten zehn Jahren um 20 Prozent gestiegen und werde in den nächsten zehn Jahren um weitere 40 Prozent steigen, so der Innsbrucker Sozialstadtrat Ernst Pechlaner (SPÖ). Das bedeute, dass die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen steige.

Geld für Haushaltshilfe soll gekürzt werden

Mit dem Neubau von Heimen sei dieser Bedarf nicht zu decken, so Pechlaner. Zudem wolle der Großteil der älteren Menschen so lange wie möglich Zuhause bleiben. Deshalb wolle die Stadt Innsbruck die mobile Pflege weiter ausbauen, so der Sozialstadtrat: „Wichtig ist, dass man im Bereich der Kurzzeitpflege, der Tagespflege, der ambulanten Pflege verstärkt Initiativen setzt. Und auch die Schnittstellen gehören verbessert. Wenn etwa Patienten vom Krankenhaus nach Hause entlassen werden, braucht es entsprechende Angebote.“

Doch gerade beim Ausbau der ambulanten Betreuung drohe eine Finanzierungslücke. Denn das Land plane laut Stadt Innsbruck Kürzungen. Betroffen davon sei die Tarifgruppe der „Haushaltshilfe“, so Hubert Innerebner, Geschäftsführer der Innsbrucker sozialen Dienste (ISD): „Die Hilfe im Haushalt ist für ältere Menschen sehr oft die Einstiegsdienstleistung. Und wenn wir die Zielsetzung haben, dass die Menschen möglichst lange Zuhause bleiben sollen, wenn sie möchten, dann läuft mit der Kürzung dieser Tarife etwas falsch.“

Spürbare Folgen

Innerebner befürchtet, dass sich im Falle gekürzter Stundensätze private Vereine bald aus der ambulanten Pflege zurückziehen werden. Noch liegen diese Kürzungen erst in einem Entwurf vor, so Innerebner, aber wenn er so kommt, könnte er spürbare Folgen haben, so die Experten der Stadt.

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