Innsbruck: Pilotprojekt für Migranten

Die Stadt Innsbruck bietet Bürgern mit sprachlichen Barrieren ab sofort Videodolmetscher an. Antragsteller mit wenig Deutschkenntnissen können mit einem Dolmetscher per Videokonferenz in ihrer Muttersprache reden und so ihren Amtsgang leichter bewältigen.

Am Donnerstagvormittag brauchte am Innsbrucker Standesamt eine Frau mit Arabischer Muttersprache Auskunft über dringend angeforderte Dokumente. Der Mitarbeiter des Standesamts stellte am Computer die Verbindung zur Dolmetschzentrale in Wien her. Innerhalb einer Minute konnte die Frau in ihrer Muttersprache mit der Dolmetscherin sprechen.

Angebot für Migranten und Mitarbeiter

Innsbruck biete diesen Service als erste Gemeinde Österreichs an, so Magistratsdirektor Bernhard Holas: „Das ist ein Angebot, das unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugute kommt, weil hier stressfreier, direkter und zielorientierter gearbeitet werden kann. Und wir hoffen, dass Migrantinnen und Migranten, die sich bisher in der Erstkontaktaufnahme schwer getan haben, dadurch auch unterstützt werden können.“

Derzeit werden 14 verschiedene Sprachen wie Arabisch oder Slowenisch angeboten. Die Kosten trage die Stadt. Bisher hätten Antragsteller für Dolmetscher aufkommen müssen, so Holas: „Grundsätzlich sagt schon die Bundesverfassung, dass die Amtssprache Deutsch ist. Das heißt, es ist im Verantwortungsbereich des Antragstellers gelegen, sich eines Dolmtschers zu bedienen. Und das haben wir jetzt umgedreht. Wir versuchen für den Kunden Kosten zu sparen und Amtsgänge zu vereinfachen.“

Das Pilotprojekt laufe vorerst sechs Monate. Die Kosten dafür würden sich auf 7.400 Euro belaufen.

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