Hilde Schwarzkopf ist tot

Die Grande Dame der Tiroler Industrie ist tot. Hilde Schwarzkopf, langjährige Chefin der Reuttener Planseewerke, starb am Samstag im Alter von 82 Jahren. Die Plansee-Gruppe ist mit über 6.000 Mitarbeitern einer der Vorzeigebetriebe der Tiroler Wirtschaft.

Hilde Schwarzkopf wurde eigentlich unfreiwillig Unternehmerin. 1978 verunfallte ihr Mann tödlich, und die vierfache Mutter war plötzlich gezwungen, das große Unternehmen mit damals über 3.000 Mitarbeitern zu führen. Diese Aufgabe erfüllte sie mit viel Umsicht. Ihre Motivation war, dass einmal ihr Sohn Michael in ihre Fußstapfen treten würde. Das machte er 1996 mit der Übernahme des Vorstandspostens. Trotzdem blieb Hilde Schwarzkopf bis zuletzt im Aufsichtsrat von Plansee mit seinen mittlerweile 6.000 Mitarbeitern.

Vizepräsidentin der Tiroler Industriellenvereinigung

Die öffentlichkeitsscheue Unternehmerin war nur selten bei Ereignissen zu sehen. Zu den Fixpunkten gehörte aber der Jährliche Neujahrsempfang der Tiroler Industriellenvereinigung, deren Vizepräsidentin sie viele Jahren war. Mit 77 Jahren wurde ihr mit dem Tiroler Ehrenring die höchste Auszeichnung des Landes Tirol zuteil. Sie war die einzige Frau, die zu Lebzeiten mit dem Ehrenring des Landes Tirol ausgezeichnet wurde.

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Neben ihrem Engagement für Familie und Beruf nahm sie sich immer auch Zeit für ihre Hobbys. Die begeisterte Jägerin liebte Tiere. Ihre ganz große Leidenschaft galt der klassischen Musik. Sie organisierte über Jahre die Planseekonzerte in Reutte und wurde 1995 sogar Präsidentin der Festwochen der Alten Musik.

LH Platter: Land Tirol trauert um Hilde Schwarzkopf

Vom Ableben von Hilde Schwarzkopf zeigte sich LH Günther Platter (ÖVP) betroffen: „Hilde Schwarzkopf war eine herausragende Unternehmerin und Persönlichkeit, die ihre Gemeinde, ihren Bezirk und das ganze Land Tirol geprägt und auch über die Landesgrenzen hinaus als Botschafterin für Tirol gewirkt hat. Ich verneige mich vor ihrem Lebenswerk und entbiete ihrer Familie und ihren Angehörigen meine aufrichtige Anteilnahme“.