Kapuziner verlassen Kloster in Imst

Das Kapuzinerkloster in Imst wird im kommenden Jahr seine Pforten schließen. Mit 1. September 2016 werden die Brüder endgültig wegziehen. Das gab der Orden in einer Presseaussendung bekannt.

Derzeit leben noch zwei Brüder im Kapuzinerkloster Imst. Sie werden nach der Schließung in andere Klöster übersiedeln und dort Aufgaben übernehmen, gab der zuständige Provinzial für Österreich-Südtirol, Lech Siebert, am Dienstag in einer Aussendung bekannt. Als Gründe für die Schließung des Klosters werden personelle Schwerpunktsetzungen im Orden selbst genannt. Diese würden durch die weniger werdenden Ordenseintritte und das hohe Durchschnittsalter bei den Brüdern notwendig.

Bis zur Schließung des Klosters im September 2016 werden die Brüder ihre Aufgaben in der Seelsorge weiter erfüllen, heißt es. Wie es mit der Nachnutzung des Gebäudes und der Seelsorge nach ihrem Abgang weitergeht, ist noch unklar. Die Kapuziner hätten deshalb ihren Weggang frühzeitig angekündigt, damit diese Angelegenheiten in Ruhe geplant werden können.

Änderungen durch Mitgliederschwund

Der Mitgliederschwund habe 2013 zum Beschluss geführt, einige Klöster personell zu verstärken. Eine Familie brauche Menschen, die das Familienleben auf Zukunft hin lebendig gestalten, so Lech Siebert. Die im Juni des Vorjahres neu gewählte Leitung der Provinz Österreich-Südtirol sei schließlich mit der Umsetzung des Beschlusses beauftragt worden. Die Ordensleitung kündigte Gespräche mit allen Betroffenen an. „Es ist uns wichtig, nicht über Nacht zu verschwinden“, betonte der Provinzial.

Kapuzinerkloster

Kapuzinerkloster

Diözese zeigt sich betroffen

„Die Entscheidung der Brüder macht uns als Diözese Innsbruck betroffen“, teilte der Generalvikar der Diözese Innsbruck, Jakob Bürgler, am Dienstag zur Causa mit. „Sie zeigt, wie sehr wir als Kirche in einer Zeit der Veränderung und des Umbruchs stehen. Was über Jahrzehnte und Jahrhunderte vertraut und stabil gewesen ist, gerät in Bewegung, reißt Lücken auf und verunsichert uns“, so Bürgler. Er dankte in einem Schreiben den Kapuzinern für ihr langjähriges Wirken in Imst.

Kloster mit langer Tradition

Die Grundsteinlegung für die Kirche und das Kloster erfolgte von 1674 bis 1676. Ein einschneidendes Ereignis war der Großbrand in Imst im Jahre 1822, bei dem auch das Kloster niederbrannte. Es wurde wieder aufgebaut. Von 1928 bis 1980 war das Noviziat für die Nordtiroler Provinz im Kloster Imst untergebracht.

Link: