Neue Ärztearbeitszeit trifft Patienten

Die Verkürzung der Arbeitszeit für Ärzte, die seit 1. Jänner gilt, zeigt erste Auswirkungen für die Patienten in Tirol. In der Unfallchirurgie am Landeskrankenhaus Hall wird nur mehr an drei statt an fünf Tagen operiert.

Die neue gesetzliche Regelung mache es schwer möglich, die Dienststellen an allen Ambulanzen ausreichend zu besetzen, bestätigt der Spitalsärztevertreter des Landeskrankenhauses Hall, Georg Haim. Schon jetzt musste die Anzahl der Tage, an denen auf der Unfallchirurgie operiert wird reduziert werden. Das verlängere die Wartezeiten der Patienten auf Operationen, so Haim. Schon bisher hätte es Wartezeiten gegeben, jetzt könne es möglicherweise bis zu einer Verdoppelung kommen, befürchtet Haim.

Ärzte wandern ab

Das große Problem derzeit ist, dass die Arbeitszeit verkürzt wurde, es aber nicht mehr Personal gibt. Und das sei auch nicht leicht zu finden, sagt der Spitalsärztevertreter im ORF Interview. Für Ärzte gebe es in Tirol keinerlei finanzielle Anreize. Viele ausgebildete Ärzte würden abwandern, manche Stellen seien lange unbesetzt, oft fehle auch die nötige Qualifikation, so Haim - mehr dazu in: Ärzte-Arbeitszeit: Personalnot in Bezirken.

Hoffen auf politisches Signal

Die ärztliche Leiterin am Landeskrankenhaus Hall, Gabriele Kühbacher, hofft auf ein „politisches Signal“, wie sie sagt, und das möglichst bald, um das Problem lösen zu können. Ohne Ressourcenaufstockung werde es sicher nicht gehen, sagt Kühbacher. Auch sie befürchtet längere Wartezeiten für die Patienten in den Ambulanzen und bei Operationen und spricht von einer „unruhigen Situation“ - mehr dazu in: Ärzte-Arbeitszeit: Es rumort an der Klinik.

Verhandlungsergebnis in Wien

Einen ersten Verhandlungserfolg können die Ärzte in Wien verbuchen. Das Gehalt für Mediziner am Wiener AKH wird schrittweise rückwirkend angepasst. Das ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen Wissenschaftsministerium und den Medizinern am Mittwoch - mehr dazu in: wien.orf.at