Muslime in Tirol distanzieren sich

Angehörige der islamischen Glaubensgemeinschaft auf der ganzen Welt und auch in Österreich distanzieren sich von den Terroranschlägen in Frankreich. Mit dem Islam habe das nichts zu tun, sagen viele Muslime. In Tirol leben rund 27.000 Muslime.

Die Tiroler Muslime bilden die drittgrößte islamische Religionsgemeinschaft in Österreich. Die Geschehnisse in Paris sorgen auch hier für Verunsicherung. Dass dieser Tage in den Medien Islam und Terror fast immer in einem Atemzug genannt werden, ärgere ihn, sagt der 33-jährige Kufsteiner Yücel Harmanci.

„Islam ist Religion der Liebe und des Friedens“

Mit solchen „Verrückten“, die den Islam als Religion beschmutzen würden, habe er nichts zu tun, so Harmanci. Der Islam sei eine Religion des Friedens und der Liebe. Er distanziere sich von solche Moslems, die derartige Taten begehen würden.

Betroffenheit über Bluttat und Religionsmissbrauch

Die Betroffenheit unter den Muslimen sei groß, sagt auch der Professor für islamische Religionspädagogik an der Universität Innsbruck, Zekirija Sejdini: „Wenn man hört, dass solche Anschläge im Namens Gottes passieren, dann ist da eine tiefe Betroffenheit bei allen Gläubigen, manchmal auch eine Verzweiflung und eine Hilfslosigkeit, weil man nicht verstehen kann, wie Menschen sich auf Gott auflehnen und in Auflehnung auf Gott auch andere Menschen töten können.“

Die Solidaritätskundgebung für die Terroropfer mit Vertretern aller Religionsgemeinschaften in Innsbruck am Sonntag sei nur ein erster Schritt gewesen - mehr dazu in Gedenken der Opfer des Terrors. Für Moslems wie für Christen sei es notwendig mehr aufeinander zuzugehen und mehr Toleranz zu üben.

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