Toter und Verschüttete bei Lawinenabgängen

Fünf Personen sind in den letzten Tagen bei Lawinenunglücken in Tirol ums Leben gekommen. Auch am Dienstag wurden im Zillertal mehrere Personen von Schneemassen verschüttet, in Südtirol starb ein Tourengeher bei einem Lawinenunglück.

Gegen 12.20 Uhr fuhren am Dienstag ein 24-jähriger Deutscher mit seinem Snowboard sowie ein 31-jähriger Kanadier mit seinen Skis den Osthang des Metzen Gipfel im Gemeindegebiet von Fügenberg in Richtung Lamargalm ab.

Der Notarzt untersucht das Lawinenopfer

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Dabei löste der Snowboarder in einer Seehöhe von ca. 2.200 m auf dem ca. 40 bis 45 Grad steilen und teilweise felsdurchsetzten Hang eine Lawine aus. Der Deutsche wurde dabei ca. 150 m mitgerissen und trotz seines Airbagrucksacks 1,5 Meter tief vollständig verschüttet. Der Lawinenabgang wurde von anderen Skifahrern beobachtet, die sofort Hilfe alarmierten. Dem Begleiter des Verschütteten gelang es den Deutschen rasch zu orten und gemeinsam mit den kurz darauf eintreffenden Rettungskräften zu bergen.

Der 24-jährige Deutsche war ansprechbar und wurde nach Erstversorgung durch den Notarzt mit dem Rettungshubschrauber in das Krankenhaus Schwaz geflogen.

Lawinenabgang Fügenberg

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Helfer untersuchen den Lawinenkegel

Snowboarder bis zur Hüfte verschüttet

Gegen 13.00 Uhr löste ein 39-jähriger Snowboarder aus Deutschland bei der Abfahrt auf der Nordseite des Roßkopfes im Gemeindegebiet von Fügenberg in einer Seehöhe von ca. 2.400 m ein Schneebrett aus. Der 39-Jährige trug einen Airbagrucksack und wurde etwa 50 Meter mitgerissen und bis zur Hüfte teilverschüttet. Er konnte von seinen Begleitern unverletzt geborgen werden und selbständig zu Tal fahren.

Und am Vormittag löste ein 25-jähriger Einheimischer bei der Abfahrt auf der Nordseite des Pfannköpfl im Bereich Tuxerjoch in einer Höhe von ca. 2.350 m im freien Skiraum eine Schneewechte aus. Der 25-Jährige trug ebenfalls einen Airbagrucksack und wurde etwa 150 Meter mitgerissen und bis zur Hüfte teilverschüttet. Er konnte von seinen vier Begleitern mit leichten Prellungen befreit werden und selbständig zu Tal fahren.

Tourengeher stirbt bei Lawinenabgang in Südtirol

Auch in Südtirol gab es am Dreikönigstag einen Lawinentoten. Auf der 2.835 Meter hoch gelegenen Schneespitze nördlich von Bruneck wurde in den Mittagsstunden eine Dreiergruppe von Schneemassen erfasst. Dabei kam eine Person ums Leben. Laut Carabinieri handelt es sich bei dem Todesopfer um einen Einheimischen aus Bruneck.

Die Bergrettung war in den Mittagsstunden verständigt worden und war bis gegen 17.00 Uhr im Einsatz. Einer der Tourengeher konnte rasch geortet und befreit werden. Er wurde nur leicht verletzt. Der zweite Tourengeher wurde schließlich schwer verletzt aus den Schneemassen in Sicherheit gebracht. Er wurde von einem der Notarzthubschrauber ins Krankenhaus Bozen geflogen.

In dem Gebiet herrschte die Warnstufe „3“ der fünfteiligen Skala. Auch in anderen Teilen Südtirols waren Bergretter zu Sucheinsätzen unterwegs, bei denen es nach ersten Informationen allerdings keine Todesopfer gegeben haben soll.

Zwei Tote bei Lawinenunglück in Sölden

In Sölden kamen Montagvormittag zwei Personen bei einem Lawinenabgang nahe der Rettenbachbrücke ums Leben gekommen. Es handelt sich dabei um zwei Skirennläufer des US-Skiteams - mehr dazu in Zwei US-Nachwuchsrennläufer sterben unter Lawine.

Lawinengefahr bleibt weiterhin bestehen

Die Lawinensituation bleibt wohl den ganzen Winter über angespannt, denn neben dem aktuellen Schneefall ist vor allem der erste Schneefall entscheidend darüber, wie der Lawinenwinter wird. Da gibt es heuer keine guten Nachrichten, sagen die Experten und mahnen zur Vorsicht - mehr dazu in Lawinengefahr richtig einschätzen.

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