Razzien nach Verdacht auf Wiederbetätigung

In einer großangelegten Aktion der Polizei im Großraum Innsbruck sind gleichzeitig neun Wohnungen sowie ein Vereinslokal durchsucht worden. Gegen Mitglieder eines Motorradclubs besteht der Verdacht des Verbrechens nach dem NS-Verbotsgesetz. Die Beamten wurden fündig.

Nach Ermittlungen des Landesamts für Verfassungsschutz hätten sich Verdachtsmomente gegenüber den Mitgliedern des Motorradclubs ergeben. Mitglieder dieser Gruppierung stehen unter anderem im Verdacht, sich durch das öffentliche Tragen bzw. Zurschaustellung des nationalsozialistischen Abzeichens „SS-Totenkopf“ auf den getragenen Lederkutten im nationalsozialistischen Sinne zu betätigen, hieß es im Polizeibericht. Deshalb sei es auf Antrag der Staatsanwaltschaft zu den Hausurchsuchungen gekommen. Auf derartige Delikte stünden Haftstrafen von einem bis zu zehn Jahren.

Zahlreiche Fundstücke beschlagnahmt

Rund 50 Beamte des Landeskriminalamtes, des Stadtpolizeikommandos Innsbruck, des Bezirkspolizeikommandos Innsbruck-Land und des Einsatzkommandos Cobra waren zeitgleich an zehn Hausdurchsuchungen beteiligt. Die konzertierte Aktion begann am Mittwoch gegen 6.00 Uhr. Dabei wurden neben zahlreichen Datenträgern wie Handys, Computer und Fotoapparate auch Schreckschusspistolen, verbotene Waffen (Schlagringe und Teleskopschlagstock), Lederkutten mit SS-Symbolen, NS-Devotionalien sowie verschiedene NS-Aufkleber sichergestellt.

Laut Polizei kam es bei den Zugriffen zu keinen besonderen Vorfällen. Die Betroffenen hätten sich großteils kooperativ gezeigt, hieß es. Die sichergestellten Datenträger werden jetzt ausgewertet und weitere Einvernahmen werden durchgeführt. Dann wird über eine Anklage seitens der Staatsanwaltschaft entschieden.