Uni Innsbruck hilft mexikanischer Justiz

Tiroler Experten sollen bei der Aufklärung im Fall der verschwundenen Studenten in Mexiko helfen. Nachdem sich drei Verdächtige zu der Ermordung der mehr als 40 Hochschüler bekannt hatten, werden die Überreste zur Identifizierung an die Uni Innsbruck übermittelt.

Das gab die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft am Freitag bekannt. Die Generalstaatsanwaltschaft betonte jedoch, dass die Identifizierung der verbrannten sterblichen Überreste schwierig werden dürfte und die Studenten daher vorerst weiter als vermisst gelten.

Bereits vor mehreren Wochen hatten Mitglieder der kriminellen Organisation „Guerreros Unidos“ den Mord an den Studenten gestanden und die Ermittler zu Massengräbern geführt. Bei den dort entdeckten Leichen handelte es sich allerdings nicht um die Vermissten.

Vorreiter im deutschsprachigen Raum

Die Forensische DNA-Abteilung war im Jahr 1990 als eine der ersten im deutschsprachigen Raum eingerichtet worden. Das Innsbrucker Institut ist laut eigenen Angaben als einziges österreichisches Institut in den entscheidenden internationalen Gremien vertreten, was für die Betreuung einer DNA-Datenbank von besonderem Interesse sei. Überdies war es als erstes Institut im deutschsprachigen Raum nach der internationalen Norm ISO EN ÖNORM 17025 als Prüflabor akkreditiert worden.

Ihre Kompetenz stellten die Innsbrucker bisher bereits in mehreren, aufsehenerregende Fällen und Ereignissen unter Beweis: So war das Team unter Institutsvorstand Richard Scheithauer nach der Tsunami-Katastrophe im Jahr 2004 mit der Aufgabe betraut worden, DNA-Profile für in Sri Lanka ums Leben gekommene, zunächst unbekannte Menschen zu erstellen, die an Ort und Stelle aufgrund von Hautfarbe, Auffindungsort oder sonstiger Umstände als Ausländer bzw. Touristen eingestuft worden waren. Dabei gelang es, eine 100-prozentige Erfolgsquote zu erzielen und zu jeder angelieferten Probe ein Profil zu liefern. Die Identifizierung von Opfern der Militärdiktatur des chilenischen Diktators Augusto Pinochet konnte in Innsbruck anhand von DNA-Analysen ebenso erreicht werden wie etwa die Bestätigung der Identität des 1970 verunglückten Bruders der Südtiroler Extrembergsteigerlegende Reinhold Messner.

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