Wieder Dutzende Flüchtlinge entdeckt

Am Freitag sind in Tirol erneut Dutzende Flüchtlinge auf der Durchreise von der Polizei gestoppt worden. Zwei Gruppen wurden in internationalen Reisezügen entdeckt, eine Gruppe in einem italienischen Pkw. Alle 50 Betroffenen werden nach Italien zurückgeschoben, dort klagt die Polizeigewerkschaft über einen Migrations-Notstand.

Freitagmittag wurde eine Gruppe von 15 Flüchtlingen aus Syrien und Eritrea in einem internationalen Reisezug von Italien nach Deutschland entdeckt. Am Abend wurden dann 28 syrische Staatsbürger in einem Zug aufgegriffen. Sie wurden bei der Anhaltestelle Plon versorgt und am Samstag am Brenner den italienischen Behörden übergeben. So ergeht es auch den sieben Syrern, die in der Nacht bei der Kontrollstelle Radfeld im Wagen eines 41-jährigen Italieners entdeckt wurden. Der italienische Lenker wurde wegen des Verdachts der Schlepperei vorläufig festgenommen.

Gewerkschafter beklagen Migrationsnotstand

Unterdessen klagen Polizei-Gewerkschafter in Italien über einen massiven Migrationsnotstand am Brenner. In den vergangenen Monaten seien von Österreich 2.100 illegal eingereiste Flüchtlinge nach Italien zurückgeschoben worden. Die Flüchtlinge müssten dann von den italienischen Beamten neuerlich überprüft werden. Viele würden sich weigern, ihre Fingerabdrücke abzugeben, das sei aber in Italien gesetzlich vorgeschrieben. Es gebe Verständigungsschwierigkeiten, daher müssten Dolmetscher gefunden werden. Die Gewerkschafter beklagen, dass die Beamten am Brenner in dieser belastenden Situation alleine gelassen würden.

Im September bereits Hunderte Flüchtlinge entdeckt

Nur wenige Tage nach dem Aufgriff von rund 120 Flüchtlingen in Tirol reisten am Donnerstag erneut 40 Menschen in zwei Reisezügen illegal über den Brenner ein und wurden von der Polizei angehalten - mehr dazu in Wieder 40 Flüchtlinge in Tirol gestoppt. Im September wurden bisher über 500 Flüchtlinge in Tirol angehalten.