Abtreibung: Stöger macht Druck auf Landeshauptleute

Gesundheitsminister Alois Stöger macht weiter Druck, Abtreibungen in öffentlichen Krankenhäusern zu ermöglichen. Nach der ablehnenden Haltung von Spitalsvertretern setzt Stöger jetzt auf die Landeshauptleute.

Die Landeshauptmänner von Tirol und Vorarlberg sollen endlich ein österreichweites Angebot bei den Abtreibungen ermöglichen, fordert Gesundheitsminister Alois Stöger von der SPÖ. „In sieben Bundesländern gibt es das und es ist nicht einzusehen, warum es das in Tirol und Vorarlberg nicht gibt“, erklärte Stöger in Richtung der ÖVP-Landeshauptmänner Günther Platter in Tirol und Markus Wallner in Vorarlberg.

In den beiden Ländern würden betroffene Frauen sonst weiter benachteiligt, die meisten Krankenanstalten werden von den Ländern oder den landeseigenen Gesellschaften verwaltet. “Man muss deutlich sagen, dass wir ein Versäumnis haben, wenn das Angebot für die Frauen nicht zur Verfügung steht.“

Minister nimmt Landeskliniken in die Pflicht

Argumente etwa von der Leitung der Universitätsklinik Innsbruck, Frauen würden Schwangerschaftsabbrüche ohnehin lieber nicht in ihrer näheren Umgebung durchführen lassen, will Stöger nicht gelten lassen. Für den Gesundheitsminister wäre es ausreichend, wenn einzelne öffentliche Krankenhäuser Abtreibungen ermöglichen - nämlich all jene, die eine gynäkologische Abteilung haben.

Für Stöger sind jetzt die Landeshauptleute am Zug, auf sie will der Minister bei bevorstehenden Terminen den Druck für eine bundesweite Lösung erhöhen.

Erst kürzlich hatten Spitalsvertreter aus Tirol und Vorarlberger neuerlich bekräftigt, dass es in ihren Bundesländern keine Abtreibungen an Spitälern geben wird - mehr dazu in Abtreibung nur noch im Westen tabu.