Expertenwarnung vor „Sauschwänzen“

Der Bergrettungsdienst Österreich warnt ausdrücklich vor der Verwendung sogenannter „Sauschwänze“. Die Bügel sollten nicht mehr beim Abseilen verwendet werden, da das Seil relativ leicht nach oben herausrutschen kann. Das ergaben aktuelle Tests.

Die Tests der „Sauschwänze“ wurde nach einem tödlichen Kletterunfall Ende Juni in der Martinswand durchgeführt - mehr dazu in Kletterin stirbt beim Abseilen in der Martinswand. Diese sogenannten „Sauschwänze“ sind Bügel, die eigentlich als Umlenk-Punkte für Sicherungen konstruiert wurden. Mittlerweile werden sie aber immer häufiger zum Abseilen verwendet und dies kann offenbar gefährlich werden.

Sauschwanz in Felswand

Peter Veider

Risiko besteht bei Entlastung des Seils

Wenn das Abseilen unterbrochen wird und das Seil entlastet wird, kann das Seil durch ruckartige Bewegungen in vielen Fällen aus dem „Sauschwanz“ springen, zumindest aus einer der beiden Ösen. Dies zeigten die Tests des Bergrettungsdiensts Österreich.

Ausbildungschef Peter Veider von der Tiroler Bergrettung empfiehlt als Sofortmaßnahme, dass „Sauschwänze“ nicht mehr zum Abseilen verwendet werden. Er verweist auf die Verwendung der klassischen Abseilringe, auch bei der Einrichtung von Abseilpisten.

Für Top-Rope-Sicherungen und passives Abseilen empfehlen die Experten, dass bei „Sauschwänzen“ ab sofort immer „redundante Zweitsicherungen über Expressschlingen oder Ball-Lock-Karabiner eingebaut werden sollten“, so Veider.

In Martinswand werden Sauschwänze ausgetauscht

Die Untersuchungen nach dem tödlichen Kletterunfall in der Martinswand laufen noch. Bei den Kletterrouten sollen dort die „Sauschwänze“ jetzt aber gegen geschlossene Ringhaken getauscht werden, so Peter Veider.

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