Andi Holzer ist zurück in Osttirol

Nach dem schweren Lawinenunglück mit 16 toten Nepalesen am Mount Everest ist der blinde Extremsportler Andi Holzer zurück in Osttirol. Seine Expedition hat er vorerst aufgegeben müssen. Nächstes Jahr will er es noch einmal versuchen.

Beim bisher schlimmsten Unglück am Mount Everest waren am 18. April insgesamt 16 nepalesische Bergführer ums Leben gekommen. Sie waren in der Früh auf 5.800 Metern Höhe im sogenannten Popcorn-Feld verschüttet worden, das auf der Route zum tückischen Khumbu-Eisfall liegt. Die Sherpas hatten Zelte, Seile und Lebensmittel dabei, um eine Route zum Gipfel des Everest vorzubereiten - denn Ende April beginnt üblicherweise die Bergsteiger-Saison im Himalaya.

Holzer mit Sherpa am Weg zurück vom Basislager

Wolfgang Klocker und Daniel Kopp

Tensing führte Andi Holzer Richtung Basecamp.

Schock über Lawine überschattete alles

Auch Andreas Holzer, der blinde Extrem-Bergsteiger aus Osttirol hatte wie viele andere auch im Basislager auf den Aufstieg gewartet. Doch nach dem Unglück streikten die Sherpas und Andreas Holzer musste seine Expedition abbrechen. Am Mittwoch ist er gesund heimgekehrt: „Für mich ist die Expedition nicht abgebrochen. Das war ein Teil des Projekts und der wesentlich größere Teil wartet noch auf mich.“

Dass der Gipfelsieg nicht geklappt hat, bezeichnet Holzer nicht als Niederlage: „Als uns klar geworden ist, welche Katastrophe hier passiert ist, dass 16 Familien ihren Vater, Bruder, Cousin verloren haben, da war klar, wie unwichtig unser Vorhaben plötzlich war. Ich kann mich neu motivieren und wieder hingehen. Das können diese 16 Männer nicht.“

Nächstes Jahr von China aus

Nächstes Jahr will Andi Holzer das Abenteuer noch einmal wagen: „Jetzt noch einmal hinzugehen, bedeutet, in ein mir bekanntes Land zu gehen. Min Partner maht mit, deshalb stehen di Türen für mich weit offen. Der Plan ist aber nicht mehr es von der nepalesischen Seite zu versuchen, sondern auf chinesicher Seite, auf der Nordseite. Der Grund ist, dass ich dem Chaos, das auf nepalesischer Seite entstanden ist, entgehen möchte. Ich will nicht zum Spielball der nepalesischen Regierung und der Sherpas werden.“

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