Perspektiven für Lifte rund um Innsbruck

In Innsbruck wurde am Dienstag eine Studie präsentiert, die sich mit der Wirtschaftlichkeit der Bergbahnen um Innsbruck befasst. Von drei Varianten geben die Wissenschafter einem Zusammenschluss Mutterer Alm – Axamer Lizum – Schlick den Vorzug.

Die Innsbrucker Bergbahnstudie wurde im Auftrag des Innsbrucker Tourismusverbandes von den Schweizer Seilbahnexperten grischconsulta ausgearbeitet. In diesem „Masterplan“ wurde ein Zukunftsszenario für die Bahnen am Glungezer, Patscherkofel, Muttereralm, Axamer Lizum, Oberperfuss und Nordkette entwickelt. Ziel war die Analyse touristischer und betriebswirtschaftlicher Gesichtspunkte.

Drei Varianten mit eindeutiger Präferenz

Während für Nordkette, Ranggerköpfl, Patscherkofel und Glungezer eigene Positionierungen vorgeschlagen werden (s.u.), gibt es in der Expertise drei Varianten eines Zusammenschlusses zu einem stadtnahem Großraumskigebiet. Erstens eine Region ohne Verbindung Axamer Lizum – Mutterer Alm. Notwendig wäre allerdings für die Autoren, dass sich beide Gebiete zu Erneuerungen verpflichten würden.

Die zweite Variante laut Studie ist ein Zusammenschluss von Muttereralm und Axamer Lizum, verbindliche Investitionen seien auch in diesem Fall Bedingung. Die Verbindung Muttereralm – Axamer Lizum würde vor allem Tagesgäste aus dem süddeutschen Raum und verstärkt auch wieder Einheimische ansprechen. Die Schweizer Seilbahnexperten empfehlen außerdem dringend eine Anbindung der Muttereralm an den öffentlichen Nahverkehr: die Stubaitalbahn sollte nahe der Talstation eine Haltestelle bekommen.

Nur „Großraum-Skigebiet“ wirtschaftlich

Ein wettbewerbsfähiges Angebot für Aufenthalts- und Tagesgäste sieht grischconsulta in der dritten Variante, dem Zusammenschluss von Muttereralm und Axamer Lizum sowie von Axamer Lizum und Schlick. Dieser „offensive Weg mit einem stadtnahem Großraumskigebiet“ inklusive Patscherkofel könnte höhere Preise verlangen, die für einen betriebswirtschaftlich rentablen Betrieb notwendig seien. Der Zusammenschluss verbinde die Winternächtigungen im Stubaital und in der Schlick mit dem Einzugsgebiet der Stadt Innsbruck. Diese dritte Variante würde, so das Fazit, mit 82 Millionen Euro die größte Investition erfordern und gleichzeitig das geringste jährliche Defizit auslösen.

Perspektiven für die weiteren Bergbahnen

Der Masterplan Bergbahnen Innsbruck von grischconsulta untersucht auch die Positionierungsmöglichkeiten der einzelnen Bergbahnen rund um Innsbruck und schlägt konkrete Maßnahmen vor.

Für die Nordkette sei kein Strategiewandel notwendig, sie sei mit ihrem Angebot bereits klar positioniert. Das Ranggerköpfl würde - wie schon derzeit – als kleines Familienskigebiet mit Rodelbahn und als Sommer-Ausflugsberg positioniert. Patscherkofel und Glungezer könnte sich als Natur-Erlebnis-Region etablieren, der Winterbetrieb am Patscherkofel würde zurückgefahren und sich eher auf Schneeschuh- und Skitourengeher, Freerider und Skianfänger spezialisieren. Die Muttereralm, so die Experten, sollte noch mehr als aktiver Family-Berg Gäste anlocken und mit Downhill-Strecken punkten. Ähnliches gelte für die Axamer Lizum, die künftig eine „AdrenaLizum“ werden könnte.

Link: