Bisherige Wintersaison war ernüchternd

Durchwachsen bilanziert der Tourismus die bisherige Wintersaison. Nach einem Rekordstart kam schnell die Ernüchterung. In Tirol gibt es bislang ein Minus von knapp sechs Prozent. Vor allem der Februar brachte in Tirol einen deutlichen Rückgang bei den Nächtigungen.

Im Februar gab es ein Minus von zwölf Prozent bei den Nächtigungen. Schuld war das warme Wetter nicht nur bei uns, sondern auch in den Hauptherkunftsmärkten. In Deutschland oder Holland denkt seit Wochen kaum mehr jemand ans Skifahren, bringt Florian Neuner von der Tirol Werbung die Misere auf den Punkt. Schon im Winter hätten sich die Leute in Richtung Frühling orientiert und keine Lust auf Wintersport gehabt. Es werde schwierig sein, diese Leute noch einmal zum Wintersport zu bewegen, aber er hoffe, dass mit dem Schnee, der in den letzten Tagen gefallen sei, doch noch ein bisschen Lust auf Wintersport entstehe.

Für die späten Osterferien bedeutet das nichts Gutes. Die Buchungslage ist äußerst durchwachsen, ob die erhofften kurzfristigen Buchungen einen Umschwung bringen, scheint fraglich. Man wolle die Leute zum Sonnenskilauf locken, sagt Neuner, dazu habe man vor allem im Online-Bereich ein Maßnahmenpaket geschnürt. Nur hat der warme Februar bei vielen Lust auf Frühjahr und Radfahren geweckt, die Skier sind in den Keller gestellt und bereits vergessen.

Rekordminus bei Belgiern

Die Zahlen zur letzten Wintersaison sprechen eine deutliche Sprache: Im Hauptmarkt Deutschland gab es im Februar einen Nächtigungsrückgang von 17,2 Prozent, und in der gesamten Saison seit November einen Rückgang von 6,5 Prozent bei den Nächtigungszahlen. Auch die Niederlande weisen ähnliche Rückgänge auf. Noch stärkere Einbrüche gab es bei den Belgiern und Franzosen, im Februar gab es bei den Belgiern ein Nächtigungsminus von 56,7 Prozent, bei den Franzosen von 20,9 Prozent.

Zuwächse gab es bei Nächtigungen aus Polen, Dänemark, Tschechien und Russland. Spitzenreiter bei den Nächtigungszuwächsen waren die Polen mit einem Plus von 6,4 Prozent in der gesamten Saison und von 25,8 Prozent im Februar. Relativ stabil blieben der britische und der Schweizer Markt sowie der österreichische Inlandsmarkt.