Mehr Geld für Tiroler Forscher

Der Tiroler Wissenschaftsfonds, mit dem jedes Jahr wissenschaftliche Forschung gefördert wird, wird aufgestockt. Künftig stehen statt 800.000 Euro im Jahr vier Millionen Euro zur Verfügung. Dadurch soll die Abwanderung von jungen Forschern aus Tirol gebremst werden.

Durch eine neue Kooperation mit dem Wissenschaftsförderungsfonds (FWF) würden noch einmal drei Millionen Euro zusätzlich in diesen Topf fließen. Das ergibt ein Gesamtfördervolumen des Landes und Bundes in Tirol von bis zu maximal sieben Millionen Euro jährlich.

„Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden in ihren Karrieren in Tirol unterstützt, das stärkt die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes und somit seine Zukunftsfähigkeit nachhaltig“, sagte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei der Präsentation am Dienstag.

Geld für Wissenschaft stärkt Standort

Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) schließt sich dem an. „Wissenschaftliche Karrieren zu fördern, ist eine Standortfrage“, sagt er. Im vergangenen Jahr seien 66 Nachwuchswissenschafter mit dem Geld des Landes unterstützt worden.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) erklärt: „Ich freue mich sehr, dass die Tiroler Forschungslandschaft so bunter und reicher wird, denn ein zweites Standbein neben dem Tourismus ist wichtig für den heimischen Arbeitsmarkt und für die Tiroler Natur.“

Mehr Geld für Forschung

Land Tirol/Schwarz

Alan Scott (FWF), Helga Fritsch, Ingrid Felipe, Günther Platter, Dorothea Sturn (FWF), Berhard Tilg, Tilmann Märk

Beirat entscheidet

Ein wissenschaftlicher Beirat unter der Präsidentschaft des Landeshauptmannes wird entscheiden, welche Projekte unterstützt werden. Dem Gremium gehört auch die grüne Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe an. Auch Vertreter der Universitäten sind im Beirat, unter anderem der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk, und die Rektorin der Medizinischen Universität, Helga Fritsch. Vertreten sind auch Universitätsprofessoren aus dem deutschsprachigen Raum aus unterschiedlichen Fächern darunter Linguistik oder Anthropologie.

Begutachtung und Abwicklung über FWF

Die internationale Begutachtung der eingereichten Forschungsanträge, der Abschluss der Förderverträge und die Abrechnung der Forschungsprojekte erfolgen durch den FWF. Die Auswahl der vom FWF für förderwürdig eingestuften Projekte zur Förderung im Rahmen dieses Förderpaktes erfolgt durch den wissenschaftlichen Beirat.

Quantensprung und Anreiz zu bleiben

Für den Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk, ist der neue Wissenschaftsfonds ein „Quantensprung in der Tiroler Forschungslandschaft“. Für die Rektorin der Medizinischen Universität würden die zusätzlichen Mittel junge Wissenschafterinnen und Wissenschafter motivieren, ihre Karriere in Tirol fortzusetzen.

Die aktuelle Förderung geschieht zusätzlich zum schon bisherigen Engagement des FWF, dessen Fördermittel in Tirol im Jahr 2012 23 Millionen Euro ausmachten.

Tirol liegt an dritter Stelle

Im Bundesländer-Vergleich liegt Tirol beim Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung gemessen an der Wirtschaftsleistung nach Wien und der Steiermark an dritter Stelle.