Fall Lucile: Kein Zusammenhang mit Mord in Bayern

Nach einem Treffen im Fall der in Kufstein ermordeten Studentin Lucile haben Ermittler aus Tirol und Bayern einen Zusammenhang mit einem ähnlichen Verbrechen in Deutschland ausgeschlossen. „Es gibt derzeit absolut keinen Zusammenhang“, sagte Chefermittler Walter Pupp nach dem Treffen in Ingolstadt.

Bei dem Treffen wurden die Ergebnisse der Ermittlungen im Fall Lucile mit jenen der deutschen Kriminalisten verglichen. Diese ermittelten im Fall der zwölfjährigen Franziska, die am 16. Februar bei einem Baggersee in Neuburg westlich von Ingolstadt erschlagen worden war. Der mutmaßliche Mörder der zwölfjährigen Franziska war kurze Zeit nach der Tat festgenommen worden und soll gestanden haben.

DNA-Abgleich für gänzliche Sicherheit

„Wir haben im Zuge einer intensiven Fallbesprechung beide Verbrechen genau unter die Lupe genommen“, schilderte Pupp: „Es gibt derzeit aber überhaupt keine Hinweise, dass die Taten irgendwie zusammenhängen“. Trotzdem würden in den kommenden Woche noch „ein paar Dinge“ abgeklärt. Unter anderem soll die DNA des Verdächtigen im Fall Franziska mit den in Kufstein sichergestellten DNA-Spuren verglichen werden. Wann das der Fall sein wird, konnte der Chef-Ermittler nicht sagen: „Zunächst müssen wir auf das Gutachten der Rechtsmedizin in München warten.“

Pupp betonte zudem, dass die DNA-Abgleichung nur deshalb durchgeführt werde, um einen Zusammenhang mit dem Fall in Bayern gänzlich auszuschließen. Pupp hatte bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass es sich bei der Überprüfung um eine reine „Routinemaßnahme“ handle. Bei Gewaltverbrechen würden für gewöhnlich ähnliche Fälle in einem Umkreis von 500 Kilometern überprüft.

Spekulationen über möglichen Zusammenhang

In deutschen Medien hatte es Spekulationen über mögliche Zusammenhänge der beiden Bluttaten gegeben. Diese reichten in deutschen Medien von einer kolportierten Ähnlichkeit des Tatverdächtigen mit dem veröffentlichten Phantombild im Fall Lucile. Spekuliert wurde auch über Kontakte des bayrischen Tatverdächtigen nach Kufstein.

Die Leiche der 20-jährigen Französin, die aus der Gegend von Lyon stammte und im Rahmen eines Auslandssemesters in Kufstein studiert hatte, war am 12. Jänner von Polizisten am Ufer des Inns entdeckt worden. Freunde und Studienkollegen hatten die junge Frau als vermisst gemeldet. Todesursache waren laut Obduktion heftige Schläge auf den Kopf. Taucher fanden schließlich die Tatwaffe im Inn. Es handelte sich um eine Eisenstange.

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