Jäger wollen Ruhezonen für Wildtiere

Jäger, Sportler und Touristiker wollen Lösungen für die Wildtiere im schneereichen Osttirol finden, die von Sportlern immer wieder aus ihren Ruhezonen vertrieben werden und bei der Flucht lebenswichtige Energie verbrauchen. Im Wald sollen Ruhezonen für das Wild geschaffen werden.

Skifahrer im freien Gelände

ORF

Wenn das Wild im Wald von Wintersportlern aufgeschreckt wird und fliehen muss, vergeudet es lebenswichtige Energie.

Derzeit liegt in Osttirol im freien Gelände derart viel Schnee, dass viele Wildtiere die geräumten Straßen nutzen, um überhaupt weiterzukommen. Die Jägerschaft rät den Autofahrern deshalb, in solchen Fällen das Tempo zu reduzieren um die Tiere nicht noch zusätzlichem Stress auszuliefern. Auch wenn Wintersportler durch den Wald fahren und dabei das Wild aufschrecken, verschwenden die Tiere bei der Flucht lebensnotwendige Energie, sagt der Osttiroler Bezirksjäger Martin König: „Da dringt man in die Ruhezonen des Wildes ein. Darauf ist das Wild nicht vorbereitet und die Auswirkungen sind schlimm: Unter Umständen kann es zum sofortigen Tod des Wildes führen oder mittelfristig, weil es durch den Stress zu lange braucht, um wieder die Energie zu bündeln.“

Wald als einziges Rückzugsgebiet

Erst kürzlich hat ein Vorfall mit sechs Skidoo-Rowdies aus Oberösterreich für Aufregung unter den Osttiroler Jägern gesorgt - mehr dazu in Anzeige nach Fahrten von Skidoo-Rowdies. Vor allem Skifahrer und Freerider sind gefordert, sie sollten sich bei ihren Abfahrten durch den Wald einbremsen bzw. den Weg durch den Wald ganz vermeiden, rät Skitourenführer Robert Gutwenger. Gerade der Wald entlang der offiziellen Skipisten gilt deshalb auch als Tabuzone.

„RespekTIERE deine Grenzen“

In mehreren österreichischen Bundesländern ist es bereits gelungen, alle Verantwortlichen an einen Tisch zu setzen. Dort gibt es die Aktion „Respektiere deine Grenzen“. Verhaltensregeln, Ruhezonen und markierte Wege sollen helfen, das Wild zu schonen sagt Bezirksjägermeister Martin König.

Am kommenden Donnerstag wollen sich Verantwortliche aus Jägerschaft, Tourismus und Sport, sowie Grundbesitzer zusammensetzen, um für Osttirol einen gemeinsamen Weg zu finden. Die Aktion soll für die Zukunft Ruhe in den Wald bringen.

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