Neues Gesicht für Traditionsalm

Das Siegerprojekt für den Neubau der Umbrückler Alm am Hang der Innsbrucker Nordkette wurde am Montag präsentiert. Das Vorarlberger Team Ludescher & Lutz hat den geladenen Architektenwettbewerb mit einem Projekt, das Tradition und Moderne vereint, gewonnen.

1979 wurde die alte, baufällig gewordene Umbrückler Alm abgetragen. Seither gab es zahlreiche Initiativen für einen Neubau, die jedoch zu keinem Ergebnis geführt haben. Die Jury des im November 2013 von der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) ausgeschriebenen, geladenen Architektenwettbewerbes entschied sich für das Projekt der Vorarlberger Arbeitsgemeinschaft von Philip Lutz und Elmar Ludescher.

Projekt Umbrüggler Alm

Lutz & Ludescher

Spektakulärer Bauplatz

Der Neubau wird an der Stelle der alten Alm oberhalb des Innsbrucker Stadtteils Hötting in 1.120 Meter Höhe errichtet. Der Bauplatz besticht durch die Verbindung von alpinem Gelände und der Nähe zur Stadt. Das Projekt nimmt die hügelige Landschaft auf und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.

Hütte von heute

Von der Terrasse aus ist die Alm ebenerdig begehbar. Einfach zu bewirtschaften liegen die Stube mit 80 Sitzmöglichkeiten, die Küche und das Kaminzimmer auf einer Ebene. Eine langgezogene, vom traditionellen Bauernhaus hergeleitete Hausbank empfängt den Besucher und bietet die Möglichkeit, das Panorama wettergeschützt zu genießen. Die Form hätte sich rund um den zentralen Kamin entwickelt, erklärt Architekt Elmar Ludescher aus Bregenz. Das polygonale Walmdach beschütze das Gebäude, meint er.

Projekt Umbrückler Alm

Lutz & Ludescher

Keine Angst vor Gemütlichkeit

Architekt Philip Lutz ist es wichtig, einen zeitgemäßen Bau zu planen, der dennoch Gemütlichkeit ausstrahlt. Großflächige Glasfronten ermöglichen spektakuläre Ausblicke, doch die Wände in der Stube werden mit astfreier, sägerauer Weißtanne getäfelt. Dieses Wechselspiel zwischen Tradition und Moderne ziehe sich durch, so Lutz.

Projekt innen

Lutz & Ludescher

Prominente Nachbarn

Wegen der bereits bestehenden, prominenten Bauten an der Nordkette liege die Latte für die architektonische Qualität hoch, betont der Vorsitzende der Wettbewerbsjury Architekt Walter Angonese. Das Projekt von Ludescher & Lutz würde neben den Seilbahnstationen von Franz Baumann (1927) und den Stationen der Hungerburgbahn von Zaha Hadid (2007) bestehen, ist Angonese überzeugt.

Der Baubeginn ist für Herbst 2014 geplant, mit der Fertigstellung ist frühestens Ende 2015 zu rechnen. Die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) wird den Bau umsetzen. Die Kosten werden derzeit auf bis zu 2,5 Millionen Euro geschätzt. Die Projekte der sieben Wettbewerbsteilnehmer sind bis Mittwoch im Rathaus zu sehen.

Teresa Andreae, tirol.ORF.at