Arbeitslose: Höchster Anstieg in Tirol

Die Arbeitslosenzahlen in Tirol steigen weiter. Trotz Tourismus-Hauptsaison gab es im Jänner 2014 in Tirol mit einem Plus von 13,9 Prozent den höchsten Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen. Somit liegt die Arbeitslosenquote in Tirol bei 6,8 Prozent.

23.608 Personen waren im Jänner in Tirol als arbeitslos gemeldet, das sind um 2.887 Personen (13,9 Prozent) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Österreichschnitt lag bei einem Plus von 9,3 Prozent. Zusätzlich waren 2.581 Personen in Schulungen des AMS, um 340 Personen (bzw. 15,2 Prozent) mehr als im Jänner des Vorjahres. Demgegenüber stehen in Tirol 2.466 offene Stellen, ein Minus von 27,4 Prozent (bzw. 931 Stellen).

Große Anstiege bei Frauen und über 50-Jährigen

Bei der Geschlechterstatistik fällt auf, dass es bei Frauen mit 21,6 Prozent einen deutlich höheren Anstieg der Arbeitslosigkeit gab als bei Männern (ein Plus von 10,8 Prozent). Nach Altersgruppen betrachtet ist die Arbeitslosigkeit in allen Altersgruppen gestiegen, ausgenommen sind die 15- bis 19-Jährigen. Besonders eklatant ist der Anstieg in der Altersgruppe über 50 Jahre, hier gab es einen Anstieg von 32,5 Prozent (ein Plus von 1.343 Personen).

AMS betont Wichtigkeit einer Ausbildung

Von den 23.608 Arbeitslosen sind 4.899 Ausländer. Knapp 40 Prozent der Arbeitslosen haben nur einen Pflichtschulabschluss, 45,5 Prozent haben eine Lehrausbildung, 9,4 Prozent haben eine höhere Ausbildung bzw. einen akademischen Abschluss. Das AMS erwartet auch in nächster Zukunft keinen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Eine gute Ausbildung sei weiterhin der Schlüssel, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden, sagt AMS Landesgeschäftsführer Anton Kern.

Unter den Bezirken hat Innsbruck den höchsten Anstieg zu verzeichnen (ein Plus von 18,8 Prozent), gefolgt von Kufstein und Schwaz mit je 15,3 Prozent. Den geringsten Zuwachs verzeichnet der Bezirk Imst. Nach Berufsgruppen gegliedert gab es den markantesten Anstieg in den Handelsberufen mit 31,5 Prozent Plus, gefolgt vom Fremdenverkehr mit einem Plus von 21,3 Prozent.

ÖGB und AK fordern Maßnahmen

Der ÖBG zeigt sich besorgt wegen des starken Anstiegs der Arbeitslosigkeit. „Für die Unternehmer muss es deutlich teurer werden, ältere Beschäftigte auf die Straße zu setzen, denn freiwillig passiert zu wenig", so Tirols ÖGB-Arbeitsmarktsprecher Roland Müller. Er fordert unter anderem einen wirkungsvollen Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmerer.

Der Präsident der Arbeiterkammer (AK) Tirol, Erwin Zangerl, fordert, dass die Politik den Ernst der Lage erkenne. „Wir benötigen eine Offensive bei Betriebsansiedelungen sowie noch stärkeren Bildungsmaßnahmen für niedrig qualifizierte Beschäftigte. Die Betriebe sind aufgerufen, ältere Mitarbeiter altersgerecht zu beschäftigen, statt in die Arbeitslosigkeit zu kündigen“, sagt der AK-Präsident.

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