Hall will Weltkulturerbe werden

Die Stadt Hall in Tirol möchte mit seiner Altstadt und der Münzprägestätte Weltkulturerbe werden. Am Freitag wurden bei der UNESCO in Paris die dazu notwendigen Unterlagen eingereicht. Hall hofft mit der Verleihung dieses Titels auf einen höheren Bekanntheitsgrad.

Die Prüfung, ob Hall welterbewürdig ist, wird ein Jahr dauern, in der Stadt rechnet man sich aber vor allem mit der Münzprägestätte, die einst europäische Bedeutung hatte, gute Chancen aus. Die gesamte Altstadt von Hall steht übrigens schon jetzt unter Denkmalschutz.

Hohe internationale Auszeichnung

Begleitet wird das Projekt der Stadt Hall vom Tiroler Landeskonservator Werner Jud, der selbst Haller ist. Er sagt, „die Aufnahme in die Welterbe-Liste würde für Hall eine hohe internationale Auszeichnung und Anerkennung der historischen Bedeutung der Stadt und seiner Münzstätte darstellen“. Die Entscheidung von Seiten der UNESCO fällt voraussichtlich im Juli 2015.

DI Werner Jud, Bürgermeisterin Dr. Eva Maria Posch und Dr. Bruno Baldoner vor der Walzenprägemaschine.

TVB Hall-Wattens

Werner Jud, Eva Maria Posch und Welterbebeauftragter Bruno Maldoner vor der Walzenprägemaschine

In die Welterbeliste werden nur Stätten aufgenommen, die nach Meinung des Welterbekomitees herausragende universelle Bedeutung aus historischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Gründen haben. Die Vertreter Halls zeigten sich am Freitag überzeugt, dass Hall diese Voraussetzungen erfülle. So habe Hall etwa in der Münzindustrie Meilensteine gesetzt, hier wurde im 15. Jahrhundert mit dem Guldiner die sogenannte „Taler-Währung“ erfunden, die nicht nur den wirtschaftlichen Austausch über Landesgrenzen ermöglicht habe, sondern auch Namenspatron für den Dollar gewesen sei.

Blick auf die Altstadt von Hall in Tirol

Hermann Hammer (Lizenz: Public Domain)

Blick auf Hall mit dem Münzerturm und den Türmen von Herz-Jesu-Basilika und Jesuitenkirche

Auch Zukunftsperspektive spielt entscheidende Rolle

Wie die Haller Bürgermeistern Eva Maria Posch sagt, brauche es für die Bewerbung auch einen Masterplan. Dieser Plan enthält die Entwicklungsperspektive für die Zukunft. Laut Posch liege dieser Masterplan bereits vor, es seien dies die Maßnahmen aus dem Stadtentwicklungsprogramm „Realisierungsprogramm Stadtentwicklung 2028“, ergänzt mit Ergebnissen der vor kurzem durchgeführten Partizipation.

In Österreich gibt es derzeit neun Weltkultur- und Weltnaturerbe Stätten. Diese sind das historische Zentrum der Stadt Salzburg, Schloss und Gärten von Schönbrunn, die Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut, die Semmeringbahn, das historische Zentrum von Graz und Schloss Eggenberg, die Kulturlandschaft Wachau, das historische Zentrum von Wien, gemeinsam mit Ungarn die Kulturlandschaft Fertö-Neusiedler See und prähistorische Pfahlbauten um die Alpen gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien und der Schweiz.

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