Energiesparend flattern in V-Formation

Eine Studie mit Tiroler Beteiligung zeigt, dass Zugvögel in V-Formation fliegen, um Energie zu sparen. Das hatte man bisher aufgrund mathematischer Berechnungen nur vermutet. Nun ist es mit Waldrappen gelungen, diese Theorie bestätigen.

Die Studie mit Tiroler Beteiligung ist am Donnerstag im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlicht worden. Die Waldrappe, die das Nature-Titelblatt schmücken, stammen aus Österreich. Mit ihrer Hilfe konnten britische Forscher der Universität von London die langgehegte Theroie beweisen, dass Vögel in V-Formation fliegen, um Energie zu sparen.

Waldrappen in V-Formation

M. Unsöld

Waldrappe im Formationsflug

Mathematische Modelle bestätigt

„Bislang gab es nur mathematische Modelle die gezeigt haben, dass es möglich ist, Energie zu sparen, aber nur wenn sich die Individuen in der Gruppe sehr exakt aufeinander abstimmen. Unser Datensatz hat nun doch überraschend gezeigt, dass Vögel sehr wohl dazu fähig sind“, sagt Johannes Fritz, Leiter des österreichischen Waldrappteams und Mitautor der Studie. 14 der etwa gänsegroßen schwarzen Zugvögel wurden dazu mit Sendern ausgestattet und in ihr Winterquartier begleitet.

Johannes Fritz mit Waldrapp

C. Esterer

Johannes Fritz mit einem Waldrapp

Mit Fluggerät in die Toskana begleitet

„Menschliche Zieheltern ziehen junge Waldrappe auf. Die Waldrappe sind dann auf Menschen geprägt und darauf trainiert, einem Ultraleichtfluggerät nachzufliegen. Dieses Ultraleichtfluggerät leitet die Vögel dann von ihrem Brutgebiet nördlich der Alpen in die Toskana hinunter“, sagt Fritz.

Daniela Trobe mit Waldrappen

J. Fritz

Die Waldrappe sind auf Menschen geprägt

Die gesammelten Daten zeigen, dass die Vögel nicht nur in aerodynamisch optimaler Formation hintereinander fliegen, sondern auch den Flügelschlag effizient aneinander anpassen: “Selbst die noch jungen Vögel, die alle noch weitgehend unerfahren mit Migrationsflug waren, waren mit hoher Präzision dazu fähig.“

Johannes Fritz geht davon aus, dass die Waldrapp-Studie Grundlage für weitere Untersuchungen des Vogelzuges sein wird.

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